„Was soll ich tun?“ ist eine der vier philosophischen Fragen, die Kant für die entscheidenden hielt. Als Aufklärer stand er für die Idee des Weltbürgertums, eines weltumspannenden Friedens und einer universal geltenden Ethik, die auch den Umgang mit der Natur betrifft. All das scheint heute wenig Chancen zu haben. Die Menschheit befindet sich in einer Phase planetarer Umwälzungen, die Klima, Konflikte und die Kriterien des Zusammenlebens umfassen. Moralische Tatsachen werden ebenso angezweifelt wie die universale Geltung ethischer Grundsätze. Lässt sich Kants radikaler Universalismus heute noch halten?
Mit Gert Scobel diskutieren der Philosoph Markus Gabriel („Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten“) und die Juristin und Völkerrechtsexpertin Karina Theurer, die sich in ihrer Arbeit u. a. mit Kolonialismus und Menschenrechtsdurchsetzung beschäftigt.