FOTO: © Phil Dera

The Seventy Deadly Sins

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Von Barry Lyndon zu Star Wars, von Ornette Coleman zu Madonna, von traditioneller jüdischer Musik zu Nicki Minaj, von Dick Tracy zu Jacques Derrida: „The Seventy Deadly Sins“ ist ein Spiel zwischen Sinn, Sünde, Sinnen und Sinnlichkeit, eine Musik-Performance als wilder Ritt aus kleinsten Kompositionen und großen Formen, kulturellen Referenzen, Zitaten, Bildern, Outfits und Gesten.

Das Solistenensemble Kaleidoskop verbündet sich erstmals mit dem Künstler und Regisseur Ariel Efraim Ashbel und zeigt sich für diese Uraufführung von einer besonders verspielten Seite. „The Seventy Deadly Sins“ entfaltet sich in immer wieder neue, ungeahnte Szenen, die von einer unvorhersehbaren Dramaturgie und einem absurden Humor bestimmt sind: Eine Topfpflanze, die Gassi geführt wird, ein tränenreicher Flaggenmarsch, ein Versteckspiel hinter dem Kontrabass, ein kurzes barockes Tänzchen, das in einer opulenten Broadway-Nummer ausufert.

„The Seventy Deadly Sins“ zeichnet skurrile Bilder, die im Gedächtnis bleiben und vom Komponisten Ethan Braun zu einer neuen Musik-Komposition verwoben werden. Braun hüpft nahezu operettenhaft zwischen verschiedenen musikalischen Referenzen und Formen hin und her, und taucht in immer neue Gefühlswelten ein. Dabei changieren die Musiker*innen zwischen opernhafter, symphonischer Erhabenheit und einem leichtfüßigen Witz. Unterstützt von der Sängerin Jessica Gadani begibt sich Kaleidoskop im Bühnenbild des Künstlers Paul Maheke in eine spekulative Welt, die nach ihren eigenen Regeln funktioniert, sich stetig wandelt, und in der sich die Performer*innen immer weiter aus ihren menschlichen Hüllen schälen.  

 

Cast

Künstlerische Leitung: Ariel Efraim Ashbel

Musikalische Leitung & Komposition: Ethan Braun

Bühne und Kostüm: Paul Maheke

Mit: Fatima Agüero, Mia Bodet, Anna Faber, Jessica Gadani, Boram Lie, Ildiko Ludwig, Yodfat Miron, Michael Rauter, Mari Sawada und Daniella Strasfogel

Lichtdesign: Joseph Wegmann

Sounddesign: Olivia Oyama

Bühnenkonstruktion: Jörg Fischer

Regieassistenz: Jakob Wittkowsky

Masken und Kostümmitarbeit: Aline Sauer

Dokumentation: Christina Voigt

Produktion: Solistenensemble Kaleidoskop (Nina Braatz, Anna von Glasenapp, Michael Hohendorf, Volker Hormann, Alexander Krupp, Boram Lie)

Dank an: Marcus Barros Cardoso

Kostüme in Kollaboration mit Sample-cm Berlin und Komische Oper Berlin

 

Bios

Das Solistenensemble Kaleidoskop wurde 2006 gegründet. Die Mitglieder des Ensembles verstehen sich gleichermaßen als Musiker*innen, Performer*innen und Autor*innen. In Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus anderen Genres sucht Kaleidoskop nach neuen Aufführungsformen und untersucht die performative Dimension des Musizierens. Das Repertoire reicht vom Frühbarock bis zur aktuellen Musik und eigenen Musikkonzepten. Kaleidoskop arbeitet eng mit dem radialsystem zusammen und ist zu Gast bei renommierten Festivals wie dem Kunstfest Weimar, den KunstFestSpielen Herrenhausen, dem Sydney Festival, dem Holland Festival, Wien Modern oder den Donaueschinger Musiktagen. Kaleidoskop spielt deutschlandweit und auf internationaler Ebene an führenden Häusern. Im Laufe des künstlerischen Engagements hat das Solistenensemble mit Künstler*innen wie Sasha Waltz, Laurent Chétouane, Susanne Kennedy, Milla Koistinen, dem Theaterkollektiv FC Bergman und der Band Mouse on Mars zusammengearbeitet. In der kommenden Saison sind Kollaborationen mit Pol Pi, Ben J. Riepe und Isabel Lewis geplant.

Der Künstler Ariel Efraim Ashbel verwebt in seinen Arbeiten diverse historische, politische, theoretische und popkulturelle Referenzen. Seine Projekte entstehen am Schnittpunkt zwischen Theater, Bildender Kunst, Tanz, Musik und Installation. In Israel zeigte er seine Arbeit regelmäßig u.a. am Tmu-na Theater (Tel Aviv) und Hazira Performance Center (Jerusalem). Im deutschsprachigen Raum werden seine Projekte u.a. im HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Kampnagel (Hamburg) und FFT (Düsseldorf) präsentiert. Zuletzt war er mit „no apocalypse not now“ (2019) im HAU Hebbel am Ufer vertreten. 2016 gründete er das Performance- und Musik-Projekt „Wedding Orchestra for Middle Eastern Music“. In Kollaboration mit dem Künstler Paul Maheke und der Musikerin Nkisi ist er seit 2019 als Lichtdesigner für das Projekt „Sénsa“ auf Tour, das beim Festival Performa (NYC) und der 58. Biennale von Venedig gezeigt wurde.

Der Komponist Ethan Braun kreiert elektroakustische Musik, die sich aus bearbeiteten Tonaufnahmen, Sampler-Instrument-Aufnahmen und Live-Mitschnitten zusammensetzt. Er arbeitet überwiegend transdisziplinär und kollaborativ mit Künstler*innen zusammen und wurde z.B. in The Shed (NYC), dem Statens Museum for Kunst (Kopenhagen), dem REDCAT (Los Angeles), dem HAU Hebbel am Ufer (Berlin) und dem Festspielhaus Hellerau (Dresden) gezeigt. Zu seinen aktuellen Projekten gehören u.a. „Swan Songs“, eine Oper für Stimme, Ensemble und Elektronik in Auftrag von Contemporaneous (NYC) und dem Nemø Ensemble (Gent). 2017 wurde er für den Gaudeamus-Preis (Komposition) nominiert. Er ist Doktorand an der Universität Yale.

Mit einem Schwerpunkt auf Tanz und durch ein vielfältiges und oft kollaboratives Werk, das Performance, Installation, Sound und Video umfasst, betrachtet Paul Maheke das Potenzial des Körpers als Archiv, um zu untersuchen, wie Erinnerung und Identität konstituiert werden. Seine Arbeiten und Performances wurden u.a. in der Tate Modern (2017), bei der 57. Biennale Venedig (Diaspora Pavillon, 2017) und im Centre Pompidou (2018) gezeigt. 2018 fand in der Chisenhale Gallery, London, eine Einzelausstellung statt, die im Januar 2019 nach Vleeshal CCA, Middelburg reiste. 2019 wurden seine Performances auf der 58. Biennale von Venedig und im ICA Miami sowie in einer Einzelausstellung im Triangle France, Marseille, gezeigt.  

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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