FOTO: © Phil Dera

next…

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Was könnte mein Gegenüber an mir interessieren? Was möchte ich erfahren? Wo ist unser gemeinsamer Nenner? Mit dem Videotanzprojekt „next…“ brachte die Choreografin Janne Gregor Menschen in Kontakt miteinander, die sich normalerweise nicht begegnen würden: Sechs Tänzer*innen aus Bamako und Berlin, zum Zeitpunkt des Projekts zwischen sechs und sechzig Jahre alt, schickten sich drei Monate lang gegenseitig Videobotschaften – und begannen so einen tänzerischen Austausch über zwei Kontinente hinweg. Jeweils paarweise wurden sie einander vorgestellt, entwickelten Interesse aneinander, einen eigenen Stil, befragten sich gegenseitig und stellten sich Improvisationsaufgaben… Choreografisch wurden sie dabei begleitet von der Künstlerin und Choreografin Kettly Noël in Bamako und von Janne Gregor in Berlin, sowie von je einer Kamera, die den Prozess filmisch festgehalten hat. Der daraus entstandene Tanzfilm kommt in beiden Städten zur Aufführung – die Berliner Premiere wird am 07. August im radialsystem gefeiert. Die Premiere in Bamako findet im November 2021 beim Festival „Dense Bamako Danse“ im Tanzzentrum Donko Seko statt.  

 

Cast

Künstlerische Leitung und Choreografie Berlin: Janne Gregor

Choreografie Bamako: Kettly Noël

Tanz Bamako: Kettly Noël, Nassika „Coumba“ Coulibaly und Siaka „Chacool“ Traoré

Tanz Berlin: Brit Rodemund, Ingo Reulecke und Moussa Nehrig

Kamera Bamako: Fatoumata Tioye Kanddioura Coulibaly

Kamera Berlin: Konrad Waldmann

Musik: Ahmed Ag Kaedy, Moritz Thorbecke und Mory Kouyaté

Beratung und Schnitt: Lutz Gregor

Dramaturgische Begleitung: Matthias Mohr

Untertitel Bambara: Anke Nehrig

Untertitel Französisch: Marion Davenas

Produktionsleitung: Sina Kießling

Mit Dank an: Oumou Diarra, Simon Rose, Anke Nehrig, Jens Greuner, Morikè, Tènin Kouyaté, Sogona Diarra, Fatim Câmara, Tènin Kouyaté, Waly Traoré, Martin Lumma, Tsepo Bollwinkel, Anti Logic Mastering und Coco Ramatou Gregor  

 

Bios

Die Choreografin und Performerin Janne Gregor studierte physisches Theater sowie Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin – HZT. Ihre intergenerativen und interdisziplinären Arbeiten präsentierte sie u.a. am Junges Staatstheater Braunschweig, Tanzkomplizen Berlin, Theater o.N., Houseclub des HAU Hebbel am Ufer Berlin, LOFFT Leipzig. Als Performerin arbeitete sie u.a. mit Marina Abramovic, Joan Jonas, Micha Purucker, Willi Dorner und Kiriakos Hadjiioannou. Seit 2014 war sie künstlerische Leiterin, Choreografin und Performerin der von ihr mitgegründeten Kompagnie Bryckenbrant. Derzeit ist sie Dis-Tanz-Solo-Stipendiatin.

Die international renommierte Künstlerin Kettly Noël zählt zu den radikalsten Choreografinnen des afrikanischen Kontinents. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und tourt mit Stücken weltweit. In Deutschland war und ist sie regelmäßig zu sehen, so z.B. am Tanzhaus NRW, Kampnagel Hamburg, Nationaltheater Weimar, Mousonturm Frankfurt und bei Tanz im August. International bekannt geworden ist sie u.a. durch ihren Auftritt bei der Documenta 2017 mit der Körperinstallation „ZOMBIFICATION“. 2000 gründete Noël das Tanzzentrum Donko Seko, das erste Ausbildungs- und Recherchezentrum für zeitgenössischen Tanz in Westafrika.

Brit Rodemund ist ausgebildete Balletttänzerin und tanzte u.a. als Solistin an der Deutschen Staatsoper Berlin. In der Zeitschrift tanz wurde sie 2011 mit „revolver besorgen“ von Helena Waldmann zur Tänzerin des Jahres gewählt. 2015-18 war sie Mitglied im Dance On Ensemble und arbeitete dort u.a. mit William Forsythe, Deborah Hay und Ersan Mondtag. Sie ist freischaffende Tänzerin und unterrichtet für Tanzkompanien, Tanzstudios und an Universitäten.

Ingo Reulecke ist Choreograf und in zeitgenössischem Tanz ausgebildet. Seine Choreografien wurden mehrfach ausgezeichnet und zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland eingeladen. Seit 2012 ist er im Direktorium des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz in Berlin. 2019 partizipierte Reulecke in „Retrospective“ von Xavier le Roy im Hamburger Bahnhof. 2021 veröffentlicht er in Kollaboration mit Heike Gäßler das Online-Buch „Radikale Echtzeit“.

Moussa Nehrig wurde 2012 in Berlin geboren und geht dort zur Schule. Regelmäßig besucht er seine Familie in Mali. Er spricht fließend Bambara und mag es zu klettern, Fußball zu spielen und zu basteln. Beim „stunten“ erobert er sich Stadt und Natur. Er liebt das Tanzen zu schnellen Rhythmen, egal ob „Dundunfoli“ bei malischen Festen, oder zu Hiphop oder African Techno... Hauptsache schnell.

Die acht Jahre alte Nassika „Coumba“ Coulibaly lebt in Bamako und geht dort zur Schule. Seit eineinhalb Jahren besucht sie das Ausbildungsprogramm des Tanzzentrums Donko Seko und tanzt dort klassischen, zeitgenössischen und afrikanischen Tanz. Das Programm „A ye na anka donkè (venez les enfants!)“ führt junge Menschen durch Tanz an Kultur heran und bietet ihnen zugleich schulische Unterstützung und Hilfe für ihre Familien an.

Siaka „Chacool“ Traoré ist Tänzer und Choreograf. Er war in zahlreichen Projekten und Kompanien, u.a. von 2003 bis 2006 beim Ballet National du Mali engagiert. Getanzt hat er für Videoclips von u.a. Sélif Keita, Oumou Sangare, Djeneba Seck, Djessira Kone und trat bei der „Biennale des arts événement national Mali“ auf. Seit 2019 gibt er traditionelle Tanzkurse für die Jugendlichen des Trainingsprogramms in Donko Seko.

Lutz Gregor arbeitet seit 1983 als freier Filmemacher mit besonderem Interesse an der Verbindung von Gesellschaft, Musik und Tanz. In seinen Arbeiten kombiniert er dokumentarische und künstlerische Verfahren. Sein Repertoire umfasst international ausgezeichnete Dokumentarfilme, Fernsehdokumentationen sowie Tanzfilme. Er unterrichtet bisweilen an Medien-, Tanz- und Kunsthochschulen, u.a. „Physical Cinema Workshops“. Für seinen letzten Film „Mali Blues“ (2016) erhielt er den Norbert Daldrop Preis.  

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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