FOTO: © © Peter Breuer

Wem gehört der 9. November? - Auswirkungen der Erinnerungskultur auf die Zukunft unserer Gesellschaft

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Die Pandemie hat unsere Gesellschaft vor viele Herausforderungen gestellt. Durch starke Einschränkungen des Alltags hat es vielen Menschen die Routine und damit die Sicherheit genommen, viele Bereiche zerrüttet und andere neu definiert.
Die Krise führte nicht nur überall zu Einschränkungen, sie ist auch mit Verlusten unterschiedlichster Art verbunden und bedroht ganze Existenzen. Wie jede Krise brachte auch diese damit eine Radikalisierung der Ansichten in Teilen der Bevölkerung mit sich, führte zu Anfeindungen, Hass und Verschwörungstheorien. Beim näheren Hinsehen wird klar: das alles gab es bereits in der Geschichte unserer Gesellschaft, und nicht nur einmal.
Die Erinnerungskultur spielt bei der Entwicklung einer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Nur durch das Verstehen von historischen Ereignissen und ihren Folgen und reflektierenden Vergleich mit aktuellen Gegebenheiten kann man die Vergangenheit wirklich verstehen und neue gesellschaftliche Lösungsansätze und Dialogformen finden.
Der 9. November steht dafür als ein zentrales Datum in der Erinnerungs- und Gedächtniskultur unseres Landes.
Auf dieses Datum fällt eine Reihe von Ereignissen, die für die jüngere deutsche Geschichte als politische Wendepunkte mit teilweise auch internationalen Auswirkungen gelten. Als gravierend für die zeitgenössische öffentliche Diskussion in der rückwirkenden Betrachtung gelten – beginnend in der jüngeren Vergangenheit – die Jahrestage des Mauerfalls 1989 in Berlin, des Beginns der Novemberpogrome 1938, des Hitlerputsches 1923 in München und 1918 die Ausrufung der Republik in Deutschland als Datum der Novemberrevolution in Berlin. Diese historischen „Schlaglichter“ bilden in je unterschiedlichem Kontext in der Zusammenschau und der Rezeption im Verhältnis zueinander inhaltlich und ideologisch gegensätzliche und polarisierende Höhepunkte der historisch-politischen Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands, insbesondere derjenigen des 20. Jahrhunderts.
Auch in diesem Jahr wollen wir den 9. November nutzen, um darüber zu sprechen, welchen Einfluss eine aktive Erinnerungskultur auf das gesellschaftliche Hier und Jetzt hat. Dabei gehen wir der Frage nach, ob die Erinnerungskultur ein Mittel zur Verständigung und Vermittlung sein kann und wie man gerade die jüngeren Generationen dazu animieren kann, sich aktiv an die prägenden Ereignisse unserer Geschichte zu erinnern und die Erfahrungen der vorhergehenden Generationen und Zeitzeugen in die eigenen Entscheidungen zu integrieren.

Laura Cazes, Referentin für Verbandsentwicklung, Leitung Kommunikation und Digitalisierung, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V.

Dr. Helge Heidemeyer, Vorstand der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen 

Ali Yildirim, Bildungsinitiative Ferhat Unvar

Günter Jeschonnek, Kulturmanager, Kurator und Autor

Moderiert von der Moderatorin und Journalistin: Natalie Amiri

 

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich.

Zur Anmeldung

Während der Veranstaltung werden Foto und Videoaufnahmen gemacht.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Open Society Foundations Deutschland.

Location

Urania Berlin e.V. An der Urania 17 10787 Berlin

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