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taz Salon: Kulturkampf um die Wurst

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Wie wirken sich Klimaleugnung, Bauernprotest und Grünen-Hass von rechts auf Gesellschaft und Bundespolitik aus? Ein taz Salon mit Jost Maurin und Andrea Röpke.

Es geht um die Wurst und zwar in mehrfacher Hinsicht: Rechtspopulist:innen und extreme Rechte sind auf dem Vormarsch und beackern dabei zunehmend die Felder Ökologie, Landwirtschafts- und Umweltpolitik. Die Leugnung des menschengemachten Klimawandels oder des Insektensterbens nutzen sie für ihren Kulturkampf. Neben veganer Bratwurst ist ihr Hauptfeind klar: die Grünen.

Rechte richten ihren Blick schon seit Langem auf die ländlichen Regionen

Dass Rechte sich auch in Ökoläden und auf Biohöfen engagieren, sollte nicht überraschen. Auch die AfD zeigt auf diesem Feld, wie sehr sie statt einer Parteiorganisation eine Bewegung sein will, und biedert sich dem antidemokratischen Spektrum an. All das hat Tradition: Schon immer trieben auch braune Ableger in der Ökobewegung ihr Unwesen. Gestern wie heute geht es den Rechten dabei allerdings nie um einen Schutz der Umwelt, sondern immer um Volk, Heimat und Nation.

Wie weit die braunen Netzwerke reichen, sah man jüngst auch bei den Bauernprotesten, die teilweise aus Überresten lokaler Corona-Leugnungs-Szenen bestanden und teils auch Verbindungen zu rechten und neonazistischen Gruppen pflegten. Das trägt faule Früchte: Die Bundespolitik lässt sich vom rechten Mob politisch vor sich hertreiben. Das Ministerium des Grünen Cem Özdemir tendiert zu einem umweltpolitischen Rollback.

Lässt sich dieser Kurs noch korrigieren? Wie weit greift der rechte Erfolg? Und: Mit welchen Strategien können aufgeklärte Bürger:innen dem rechten Kulturkampf begegnen?

Diskutieren Sie im taz Salon mit unseren Gästen:

🐾 Jost Maurin ist Redakteur der taz im Ressort für Wirtschaft und Umwelt. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. Maurin wurde mehrfach mit Journalistenpreisen ausgezeichnet, darunter gleich dreimal mit dem Preis „Grüne Reportage”.

🐾 Andrea Röpke ist Rechtsextremismus-Expertin, investigative Journalistin und taz-Autorin. Sie arbeitet u.a. für Medien wie Spiegel-TV, den WDR, die Süddeutsche Zeitung, den Blick nach rechts. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Otto-Brenner-Preis und dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sie hat mehrere Bücher geschrieben, zuletzt gemeinsam mit Andreas Speit „Völkische Landnahme - Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“.

🐾 Jean-Philipp Baeck moderiert diesen taz Salon. Er ist Redakteur der taz und stellv. Leiter im Investigativ-Ressort Reportage & Recherche. Seine Themenschwerpunkte sind Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Migration. Mit Andreas Speit gab er 2020 den Sammelband „Rechte Egoshooter. Von der virtuellen Hetze zum Livestream-Attentat“ heraus.

 

Preisinformation:

Eintritt frei Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich.

Location

Kulturzentrum Lagerhaus Schildstraße 12-19 28203 Bremen

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