Renata Kudlacek - Quest to Bloom

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Dies ist die erste Einzelausstellung von Renata Kudlacek in der BBA Gallery. Kudlacek wurde in Tschechien geboren und stammt aus einer katholischen Familie mit Wurzeln im alten Osteuropa. Die unterschiedlichen Kulturgeschichten von Ost und West sowie die Konfrontation von Glaube und Vernunft fließen in alle ihre Arbeiten ein. Ihre exquisiten Fine-Art-Prints und handgefertigten Siebdrucke kombinieren die eigenen Fotografien und Zeichnungen der Künstlerin, die alten Stichen oder Gemälden von Flora und Fauna nachempfunden sind, mit originalen historischen wissenschaftlichen Zeichnungen. Die Arbeiten untersuchen die uralte Geschichte unserer Vertreibung aus dem Garten Eden im Lichte der wissenschaftlichen Erkenntnisse, durch die wir heute Leben, Tod und Träume von Unsterblichkeit verstehen.

Glänzende dunkle Blumen, Schmetterlinge mit ihren Geistern und Schatten, Schlangen und mehrdeutige Naturformen bevölkern das Papier, drängen sich in die Bildfläche oder ergießen sich über Rahmen, die sie nicht fassen können. Die Formen sind extravagant und exzessiv, doch die Blütenblätter sind gealtert und gewellt und die Farben herbstlich. Was im Überfluss vorhanden und lebendig ist, steht kurz vor dem Verfall.

Diese Drucke im spät-nordeuropäischen Barockstil sind zutiefst zeitgenössisch. Historische Dilemmas verbinden sich formal und inhaltlich mit aktuellen. Das runde Renaissance-Tondo, das Geburt, Leben und Ewigkeit symbolisiert, erinnert an die Petrischale oder den Blick durch ein Mikroskop. Die berüchtigte Tulpenmanie des Hollands des 17. Jahrhunderts hat in unserer Zeit des konsumistischen Exzesses und des bevorstehenden Zusammenbruchs ein unheimliches Echo. Die Arbeit deutet an, dass das Versprechen des Garten Eden ebenso wie das Versprechen des Konsums eine Illusion ist.

Die Art und Weise, wie die Künstlerin ihre Blumen und Schmetterlinge sammelt und vor uns ausschüttet, hat etwas Manisches, eine Fülle von Leben am Rande des Todes, vielleicht eine Vorahnung der ökologischen Katastrophen, denen wir gegenüberstehen. Melancholie und Verlust durchdringen diese kraftvollen Bilder. Sie sind auch voller Zärtlichkeit und der Sehnsucht nach Ganzheit und Ideal, die dem Mythos von Eden zugrunde liegt. Letztendlich ist dieses Werk eine Feier der Schönheit und des Wunders.