FOTO: © Thomas Aurin

Parole Text:Buch - Frame

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Fast 20 Jahre nach dem Flugzeugunglück von Überlingen erzählt Frame von der Unglücksnacht. Im Mittelpunkt steht ein junger Kameramann, den die eingefangenen Bilder nicht mehr loslassen. Es ist eine Art innerer Bilderwald, in dem er nach Orientierung und einem Ausweg sucht. Aufnahmen werden zu Erinnerungen.Die Szenen führen den Kameramann immer wieder auch zu Bildern aus seiner Kindheit und seiner Jugend. Verhandelt werden darin auch soziale Fragen und Geschlechterverhältnisse: Wem gehören die Bilder, wem gehört die Kamera, wem gehören die Motive? Welche Erniedrigung erfährt das Motiv durch den Blick des Kameramanns, und wie sehr erniedrigt sich der Kameramann beim Blick durch den Sucher? Unter welchen Konditionen veräußert der Kameramann sein Auge?Nicht nur die Rolle des Kameramanns erscheint zunehmend fragwürdig, auch der Mensch als bestimmendes Subjekt hinter der Kamera.Im Sommer 2022 jährt sich das Flugzeugunglück von Überlingen, bei dem eine russische Passagier- und eine deutsche Frachtmaschine kollidierten. Im Juli 2002 war der Autor Teil eines Kamerateams und musste in der Nacht zur Absturzstelle eines Flugzeugunglücks. Auf der Fahrt dorthin wusste er noch nicht, dass es sich dabei um den folgenschwersten Flugunfall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland handelte.Adrian Kasnitz, Verleger der Parasitenpresse, stellt das neue Buch von Thomas Podhostnik vor, das diesen Herbst in der Reihe Paradosis erschienen ist.Im Anschluss unterhalten sich Adrian Kasnitz und Thomas Podhostnik über Katastrophen, Arbeitswelten, Ästhetik des Grauens, männliche Identitäten, Schichten und Herkünfte und experimentelle Ansätze in der erzählenden Prosa.Thomas Podhostnik arbeitet und lebt in Leipzig. Er wurde in Radolfzell am Bodensee als Sohn jugoslawischer Gastarbeiter geboren und verfasst Prosa und experimentelle Prosa, die in Einzeltiteln, Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. Thomas Podhostnik lebt in Leipzig.Adrian Kasnitz, geb. an der Ostsee, aufgewachsen in den westfälischen Bergen, lebt als Schriftsteller, Übersetzer und Verleger in Köln. Zuletzt erschien von ihm Kalendarium #7 (2021).

Location

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Linienstraße 227 10178 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!