FOTO: © Schaubühne / Franziska Lantermann

Il Capitale – un libro che ancora non abbiamo letto

Das sagt der/die Veranstalter:in:




Am 9. Juli 2021 erhält die komplette Belegschaft des Automobilzulieferers GKN Driveline nahe Florenz ihre sofortige Kündigung per E-Mail. Daraufhin besetzen die Arbeiter_innen ihr Werk in Campi Bisenzio und kämpfen fortan als Collettivo di Fabbrica GKN gegen die Abwicklung ihrer Fabrik. Aus der Besetzung geht ein breites Bündnis aus Arbeiter_innen, Klima-Aktivist_innen und Wissenschaftler_innen hervor, das eine ökologische Transformation der Produktion fordert.
Auch Enrico Baraldi und Nicola Borghesi, die zusammen das Theaterkollektiv Kepler-452 bilden, hören von diesem radikalen Klassenkampf und besuchen die streikenden Arbeiter_innen. Gemeinsam mit ihnen wollen sie »Das Kapital« von Karl Marx lesen. Wie ließe sich ein künstlerischer Dialog zwischen dem berühmtesten Werk der politischen Ökonomie und dem Streik in der Fabrik herstellen? Doch schnell werden sie sich der enormen Distanz zwischen Theorie und Praxis, dem Leben der Kunst und der Welt der Arbeit bewusst. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, entscheidet sich Kepler-452 zusammen mit Arbeiter_innen, ein Stück darüber zu machen, wie sie versucht haben, »Das Kapital« von Marx auf die Bühne zu bringen: also »ein Buch, das wir noch nicht gelesen haben«, wie der Untertitel es selbstironisch benennt. Dabei erzählen sie von sich und ihrem Leben und vor allem, was damit passiert ist, als die Produktion unterbrochen wurde.
Mit »Il Capitale – un libro che ancora non abbiamo letto« stellt sich das Kollektiv Kepler-452 zum ersten Mal einem deutschen Publikum vor. 2015 in Bologna gegründet, erkundet die Gruppe in ihren theatralen Reportagen anhand unterschiedlichster Formate konkrete Erfahrungen sozialer Wirklichkeit auf der Bühne. Mit Arbeiter_innen vom Collettivo di Fabbrica GKN haben sie ein Stück über Zeit und ihre wertvolle Bedeutung entwickelt: Wem gehört sie, wer kontrolliert sie und wie können wir sie wieder befreien, um unsere eigenen Geschichten zu erzählen?




Mit: Nicola Borghesi, Tiziana De Biasio, Francesco Iorio, Dario Salvetti, Mario Berardo Iacobelli – Arbeiter_innen-kollektiv der GKNLicht und Bühne: Vincent LonguemareTon: Alberto Bebo GuidettiVideo und Dokumentation: Chiara CaliòWissenschaftliche Beratung zu »Das Kapital« von Karl Marx: Giovanni ZanottiRegieassistenz: Roberta GabrieleTechnik: Andrea BovaiaLicht- und Videotechnik: Giuseppe TomasiTontechnik: Francesco VaccaBühnenbild und Requisiten realisiert in der Werkstatt von ERTLeiter der Werkstatt: Gioacchino GramoliniDekoration Bühne: Ludovica Sitti, Sarah Menichini, Benedetta Monetti, Rebecca ZavattoniIkonografische Recherchen und Plakat: Letizia CaloriProduktion: Emilia Romagna Teatro ERT/Teatro NazionaleDank an: Stefano Breda und Cantiere Camilo Cienfuegos im Campi Bisenzio.







Location

Schaubühne am Lehniner Platz Kurfürstendamm 153 10709 Berlin

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