FOTO: © Uferstudios

Hopeless.

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Pastorale Poesie aus der griechischen und römischen Antike bildet die Grundlage für Sergiu Matis' Performance Hopeless. Was ist in einer sich ständig erwärmenden Welt noch von der idyllischen, kultivierten Natur übrig, die in den Gedichten von Theokrit und Vergil beschrieben wird? Sind die Dichter  durch ihre triviale erotische Aufgewühltheit und ihre Politisierung der Landschaft möglicherweise selbst dafür verantwortlich, dass die Welt in Brand geraten ist ? Heute schmieden wir unsere eigenen pastoralen Kulissen aus Fetzen, Fragmenten und Überresten, wie zum Beispiel mithilfe der Daten aus einer Bibliothek von Lauten ausgestorbener Tiere, oder alten und neuen Übersetzungen der Idyllen. Ein verzweifelter Akt des Zusammenfügens oder der verzweifelte Versuch, das, was übrig geblieben ist, zu bewahren, während man gleichzeitig die Verluste betrauert, die noch kommen werden. Ein allgemeines Gefühl der Ohnmacht macht uns zu Zuschauer*innen eines Festes der Katastrophen und des Verderbens. Die Darsteller*innen in Hopeless. sind technologisch verbesserte Nymphen und Hirten, die verzweifelt darum wetteifern, wer das Publikum am lautesten weinen lassen kann. Die Ökologie zwischen poetischer Sprache und Choreografie ermöglicht es, dass Worte schmerzhaft mit dem Fleisch kollidieren und die Stimmbänderden Ton angeben, damit wir laut aufschreien und alle möglichen dystopischen Szenarien austreiben können. Hoffnungslosigkeit ist kein Zustand der Lähmung, sondern eine starke Kraft, die uns zum Handeln bewegt.

Location

Uferstudios Uferstr. 8/23 13357 Berlin

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