FOTO: © Ballhaus Prinzenallee

HEIMTÜCKE

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Das IFO Institut schätzt in einer Studie aus 2022, dass durch die Covid-19-Pandemie häusliche Gewalttaten um 40 % gestiegen sind. In einer von internationalen Krisen geprägten Zeit fällt es jedoch schwer, die Aufmerksamkeit angemessen auf ein solch komplexes Thema zu richten. Die Gewalt findet für Opfer meist in den eigenen vier Wänden, hinter verschlossenen Türen statt. Das eigens entwickelte Theaterstück HEIMTÜCKE bringt diese Thematik über eine Abwandlung eines realen Falles aus der deutschen Justizgeschichte in einer besonderen Symbiose aus verschiedenen Kunst- und Fachrichtungen auf die Bühne. 

HEIMTÜCKE setzt sich mit verschiedenen Problemen auseinander: Die Gefühle der Ausweglosigkeit, die viele Betroffene in einer solchen Gewaltsituation verspüren, sowie die Schwierigkeit für Angehörige, Anzeichen richtig zu deuten und rechtzeitig einzuschreiten. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Umgang mit häuslicher Gewalt, wird auf Themen wie weibliche Wut, Kritik am Mordparagraphen (insbesondere am Mordmerkmal Heimtücke) sowie den Unterschied zwischen gleicher und fairer Behandlung zwischen Mann und Frau vor dem Gesetz eingegangen.  

Inhaltlich liegt dem juristischen Fall natürlich eine Frage von Recht und Gerechtigkeit zugrunde und eine Täter-Dualität steht im Zentrum des Stückes. Wir werden in HEIMTÜCKE jedoch nicht wie bei den meisten Gerichtsdramen bloß ein moralisches Dilemma aufzeigen. Stattdessen werden im zweiten und dritten Akt zwei Seiten dargestellt: Die Perspektive der mit dem Fall betrauten Juristen und die Perspektive der Angeklagten. Die juristische Arbeitsweise muss das - was nach außen so subjektiv erscheint - verwissenschaftlichen. Für einen funktionierenden, nicht willkürlichen Rechtsstaat ist dieses Arbeiten essentiell, doch birgt es genauso Herausforderungen. Aber was macht das mit uns, wenn unsere emotionalsten Erlebnisse und maßgebliche Entscheidungen über unsere Zukunft von fremden Menschen vor unseren Augen diskutiert werden? Und das in einer Sprechweise, die mit fehlendem Fachwissen kaum zugänglich ist? 

Das Stück ist eine einzigartige Symbiose von Jura, Theater, Film und zeitgenössischem Tanz. Neben klassischem Sprechtheater werden auch komplizierte Inhalte mit Sprache und Bewegung abstrahiert. In der Pause zwischen den Akten wird es zudem eine künstlerische wie informative Ausstellung zum Thema des Stückes geben, wofür das Ensemble von HEIMTÜCKE gemeinsam mit dem Ballhaus Prinzenallee vorrangig mit weiblichen Künstlerinnen und Hilfsorganisationen zusammenarbeitet. 

Regie, Choreografie: Elli Treptow
Regie, Dramatikerin: Emma Petersen 
Regie Videoinstallationen: Ben Vollert  
Regieassistenz: Jonas Pfeifer
Sounddesign: Theo Beckler
Bühnenbild: Elena Lesniak
Kostüm & Maske: Ole Ferchland
Dramaturgie: Moritz Barner
Produktionsleitung: Lukas Harkotte
Mit: Marisa Wojtkowiak, Ole Xylander, Martin Wimmer, Kira Napadovskyy, Josef Volmer, Aaron Anders, Merle Sophie Gebauer
Sprecherin: Beate Petersen 
Intimitätskoordination: Ole Xylander 

Eine Produktion von Emma Lee Petersen & Elli Treptow in Kooperation mit dem Ballhaus Prinzenallee.

Termine:
06.03.2024 // 20:00 (Premiere, Uraufführung)
23.03.2024 // 20:00
25.04.2024 // 20:00 

Preisinformation:

Ticket-Kategorie Preis Normal €18.00 Ermäßigt €13.00 Festival-Soli-Ticket €10.00

Location

Ballhaus Prinzenallee Prinzenallee 33 13359 Berlin

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