FOTO: © Ballhaus Naunynstraße

Gaung - Unvorherbestimmte Resonanz

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Bevor der erste Ton erklingt, ist der Raum schon gefüllt. Selbst die Götter erwarten einen speziellen Sound. Wir sehen ein Instrument und imagi­nieren seinen Klang, wir wünschen den ersten Ton, den Beginn des Konzerts, wir füllen den Raum mit unseren Erwartungen. Welchen Erwar­tungen? Im Zentrum der Performance von Bilawa Respati und Ariel Orah steht das Gamelan. Es ist ein Instrument der Macht. Royal und religiös ist die Tradition. Der indonesische Staat benützt das Gamelan als Botschafter bei festlichen, nationalen Anlässen. Zahlreiche Musiker in strenger Garderobe erzeugen die wirkmächtige Schwingung einer hierarchischen Gesellschaft und einer nationalen Identität. Bilawa Respati und Ariel Orah sind mit dieser Tradition aufgewachsen, wissen um die mächtigen Erwartungen an die Spielweise, spirituelle, politische und von der anderen Seite exotisie­rende. Aber ihre eigenen Erfahrungen verlangen ein anderes Spiel. Lassen sich Klangfolgen finden, die sich den hegemonialen Besetzungen entziehen? Lässt sich diese alle europäische Raster überquellende Komplexität des Gamelans für selbstbestimmte Wirkungen formen? Lässt sich die Gemeinschaft stiftende Funktion ihren Instrumenten für ein selbstgewähltes Zusammenkommen nutzen? Bilawa Respati ist am Gamelan ausgebildet, Ariel Orahs Schwerpunkt liegt auf elektronischer Musik. Die eigene Erfahrung der Grenzüber­schreitung und die Querung kultureller Gefüge lassen sie hier, im Rahmen des Festivals Decolonial Frequencies nach einer neuen Spielweise, einem neuen Zugang zu ihrem Instrumentes suchen. Sie experimentieren mit dekolonialen Schwingungen, samplen Unerhörtes, produzieren eigenrhythmische Loops, sie arbeiten an einem selbst­bestimmten GAUNG.  

Location

Ballhaus Naunynstraße Naunynstraße 27 10997 Berlin

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