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Die bitteren Tränen der Petra von Kant — von Rainer Werner Fassbinder

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Die bitteren Tränen der Petra von Kant — von Rainer Werner Fassbinder — Schauspielhaus, Kleines Haus — Premiere am 2. Oktober

»Ich glaub, der Mensch ist so gemacht, dass er den andern Menschen braucht, doch … hat er nicht gelernt, wie man zusammen ist« – die Modeschöpferin Petra von Kant ist erfolgreich, wohlhabend und einflussreich und sehnt sich nach dem Ende ihrer Ehe nach einer neuen Liebe. Sie verguckt sich in das Model Karin Thimm, lässt sie bei sich wohnen und verhilft ihr zu einer aussichtsreichen Karriere. Nach kurzer Zeit wird Petra von Karin betrogen und verlassen. Für Petra beginnt eine emotionale Höllenfahrt, in der ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung in Gewalt, Übergriffigkeit und Egomanie umschlagen und die sie zu einer Abrechnung mit ihrem engsten familiären Umfeld treibt. Rainer Werner Fassbinders Stück »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« aus dem Jahr 1971 zeichnet eine Welt der Dekadenz, der Herrschsucht, der Leidenschaft und der Verletzlichkeit. Das konfliktreiche Melodrama bringt sechs Frauen aus unterschiedlichen Lebenssituationen zusammen – es behandelt die Frage, ob eine Amour fou über die Klassenschranken hinweg möglich ist, und stellt sich als eine Etüde der Machtverhältnisse auch dem Dilemma, einen Menschen zu lieben, ohne ihn besitzen zu können. Dabei verdichtet sich das stark autobiografisch geprägte Stück zu einem emotionalen Sog, in dem Petras Angst nicht geliebt zu werden, auf Karins Freiheitsdrang und ihren Wunsch nach Anerkennung trifft. Für Fassbinder der Versuch zu zeigen, »dass wir fehlgeleitet werden durch unsere Erziehung und durch die Gesellschaft, in der wir leben«.

Der Regisseur David Bösch begibt sich mit dem Ensemble auf eine sinnlich-intensive Suche nach ebenjener Brüchigkeit bürgerlicher Moralvorstellungen, den Phantasmen von Glück, Erfolg und Wohlstand und den Bedingungen, die notwendig sind, um sich in einer kapitalistischen Welt orientieren und verbinden zu können, ohne das eigene Begehren absolut zu setzen.

Besetzung

Petra von Kant: Sonja Beißwenger
Karin Thimm: Anna-Sophie Friedmann
Sidonie von Grasenabb: Hanna Werth
Marlene: Blanka Winkler
Gabriele von Kant: Malaya Takeda
Valerie von Kant: Friederike Wagner
Regie: David Bösch
Bühne: Patrick Bannwart
Kostüm und Video: Falko Herold
Dramaturgie: Lynn Takeo Musiol

Location

Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1a 40211 Düsseldorf

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