AKINBODE AKINBIYI – MAY AYIM: DICHTERIN. 1996. | AUSSTELLUNG

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Meandering, wandering, amongst densely woven threads.

So entwickelt sich das Leben: in ständigem Umherirren, in ständiger Sinnsuche, auf niemals endenden Wegen, Straßen und Gassen, Autobahnen und Nebenstraßen - labyrinthisch in ihrer Unendlichkeit, in ihrer Aufforderung an die Wandernden: hier, noch eine weitere faszinierende Ecke, kaum sichtbare Fußabdrücke auf der Erde, Spuren lautloser Schwingungen auf dem unerbittlichen Pflaster. 1996 war so ein Jahr. Die traurige, ja niederschmetternde Nachricht ihres Ablebens. Eine junge Neophytin, die an einem ausrangierten Keyboard übte.

– Akinbode Akinbiyi

Akinbode Akinibiyi ist bekannt dafür, in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien eine Reihe von ausgelöschten und subalternen Erzählungen widerzuspiegeln. In "May Ayim. Dichterin. 1996." wandert er, wundert sich und dokumentiert einen ebenso persönlichen wie kollektiven Verlust. 

Fast so, als würde er die Stille einfangen, bewegt sich der nigerianisch-britische Berliner mit Leichtigkeit durch einen Raum, der so schwer ist wie die Beerdigung eines geliebten Menschen, einer Freundin, einer Schriftstellerin, die fast drei Jahrzehnte später Geschichte gemacht haben wird. 

Die Ausstellung präsentiert eine von Akinbiyi sorgfältig aus seinen persönlichen Archivbildern von 1996 ausgewählte Sammlung, die gleichzeitig Dokumentation, Trauer und die Zeitlosigkeit von May Ayims Arbeit widerspiegelt.

"May Ayim: Dichterin. 1996." ist Teil von rongin shagor, einer künstlerischen Intervention, in der eine Reihe multidisziplinärer und multilingualer Künstler*innen auf ein Gedicht von May Ayim antwortet.

 

Ausstellungseröffnung mit Künstlergespräch (Akinbode Akinbiyi) und Livestream findet am 10. Juni im Oyoun statt.

Zeitplan:

18:00 - Eröffnung

20:00 - Gespräch mit dem Künstler Akinbode Akinbiyi und Muhammad Salah Abdulaziz im Oyoun-Garten.

Die Ausstellung ist vom 11. bis 30. Juni täglich zwischen 12 Uhr und 20 Uhr geöffnet.

>>> EINTRITT FREI!

 

Über den Künstler: 

_Akinbode Akinbiyi

Geboren in Oxford, England, als Sohn nigerianischer Eltern. Schule und Studium in Nigeria, England und in Deutschland. B.A. Englisch von der Universität Ibadan. Akinbode arbeitet seit 1977 als freiberuflicher Fotograf. Im Jahr 1987 erhielt er ein STERN-Reportagestipendium, um in den Städten Lagos, Kano und Dakar zu arbeiten. 1993 war Akinbiyi Mitbegründer von UMZANZSI, einem Kulturzentrum im Clermont Township in Durban, Südafrika.

Akinbiyis fotografisches Hauptaugenmerk gilt großen, sich ausbreitenden Megastädten. Er wandert und schlängelt sich über die Autobahnen und Nebenstraßen, um die moderne Metropole zu verstehen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Er arbeitet vor allem in den vier großen afrikanischen Städten Lagos, Kairo, Kinshasa und Johannesburg, aber auch in anderen Großstädten wie Khartum, Addis Abeba, Dakar und Bamako, um nur einige zu nennen. Auch europäische, nord- und südamerikanische Städte finden seine Aufmerksamkeit, wie kürzlich Sao Paulo und 2019 Chicago.

Es gibt keinen ausschließlichen Blickwinkel oder eine bestimmte Arbeitsweise oder Art der Wanderschaft. Die Arbeit ist ergebnisoffen und von dem Wunsch getrieben, so tief wie möglich in die Bedeutung, die Subjektivität des Alltäglichen einzutauchen.  Akinbiyi arbeitet auch als Kurator und hat international – u.a. in Nigeria,  dem Sudan, Schweden, England und den USA – Fotoworkshops gegeben. Er lebt und arbeitet in Berlin.

 

Das Projekt rongin shagor wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Location

Oyoun Lucy-Lameck-Str. 32 12049 Berlin

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