FOTO: © Sabri Patzelt

Theater — GAZINO BERLIN (Saal)

Das sagt der/die Veranstalter:in:

»Ich stieg in den Zug nach Deutschland ein, auch viele andere Frauen stiegen ein. Es gab nur einen einzigen Mann, der einstieg, es war der Zugleiter. Er verteilte an uns einen Plastikkrug mit Wasser, ein Paket Essen, 112 DM, die ein Teil unseres Monatslohns waren und ein Buch. Das Buch hieß: Handbuch für die Arbeiter, die in der Fremde arbeiten gehen.«  60 Jahre nach dem Anwerbe-Abkommen mit der Türkei (vom 30. Oktober 1961) – als sogenannte Gastarbeiter zu uns kamen – erzählt Gazino Berlin von der Einsamkeit einer jungen Frau, der (kontrollierenden) Gemeinschaft, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach der Mutter. Aber auch von Freundschaften, der ersten Liebe und sexueller Freiheit.  Gazino Berlin bringt die große Migrations- und Berlin-Istanbul-Trilogie »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar zur Aufführung. Eine junge, kaum erwachsen gewordene Frau, kommt als Gastarbeiterin nach West-Berlin. Während sie tagsüber bei Telefunken im Akkord Radiolampen bearbeitet, träumt sie abends davon, Schauspielerin zu werden. »Allein in der Fremde« erzählt von der Einsamkeit, der kontrollierenden Frauengemeinschaft in Fabrik und Wohnheim, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach der Mutter. Und vom Berlin der Straße, der alten Tanzlokale, der Kneipen, der Arbeitervereine und der Studentenunruhen. Von den politischen Strömungen der Zeit, von Freundschaften, der ersten Liebe und sexueller Freiheit, aber auch von der währenden Suche nach einer inneren Heimat. Texte und Lieder werden in einer atmosphärischen, konzertanten Form kollagiert. Ganz nebenbei macht so die vierköpfige Band um Turgay Ayaydınlı und Aziza A. im Herzen von Neukölln für einige Nächte das Lebensgefühl der alten glamourösen türkischen Gazinos spürbar. Ich bin auf einem langen, schmalen Weg Uzun ince bir yoldayım Ich laufe Tag und Nacht Gidiyorum gündüz gece Ohne zu wissen, wie es mir geht Bilmiyorum ne haldeyim laufe ich Tag und Nacht Gidiyorum gündüz gece Tag und Nacht gündüz gece (aus dem Lied »Uzun ince bir yoldayım« von Aşık Veysel)   Hinweis: Der Teil »Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei« muss leider krankheitsbedingt ausfallen. Stattdessen wird an vier Abenden der Teil »İşçi heißt Arbeiter*in – Allein in der Fremde« aufgeführt. Ein Teil, der ganz unabhängig vom anderen betrachtet und genossen werden kann.  

Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele

Location

Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Straße 141 12043 Berlin

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