FOTO: © Phil Dera

BLINK mini unison intense wail - Performance von Michelle Moura

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Augen weit offen. Augen geschlossen. Augen zurückgerollt, der Blick nach innen gerichtet: Zum Auftakt der neuen Programmreihe „SENSE“, mit der Machtverhältnisse in einer Geografie der Wahrnehmung erkundet werden, präsentiert das radialsystem die Performance „BLINK mini unison intense wail“, in der sich die Choreografin und Tänzerin Michelle Moura gemeinsam mit der Tänzerin Clara Saito einer gewaltigen Herausforderung stellt: eine Partitur für die im Grunde unwillkürlichen Bewegungen der Augenlider zu schreiben.

Kombiticket BLINK + SKIN: 26 Euro, ermäßigt 20 Euro.

Indem sie die Aufmerksamkeit auf etwas so Winziges, Flüchtiges und Instinktives wie den Lidschlag lenkt und auf dessen Einfluss auf Gesichter und Körper aufbaut, setzt sich Michelle Moura für einen forschend-choreografischen Ansatz ein: Sie erzeugt künstlerische Praktiken, die physische und psychische Transformationen hervorrufen. Starke Empfindungen, Haltungen und Bewegungen konstruieren emotionale Erfahrungen: Die Herausforderung besteht darin, so nah wie möglich am Körper zu bleiben. Eine Störung in den Blick einzuführen, Phänomene der Resonanz zu kultivieren. Die von Michelle Moura und Clara Saito verkörperten multiplen Figuren schwanken zwischen Ekstase und Groteske. Diese Meteorologie der Affekte entzieht sich uns und zieht uns zugleich in ihre kraftvolle Präsenz hinein.

Bei der Vorstellung am Freitag wird für blinde und sehbehinderte Besucher*innen eine Audiodeskription in Zusammenarbeit mit Gravity Berlin angeboten. Eine Audiodeskription ist eine live eingesprochene Audiospur, die die visuellen Details der Performance klar und eindrücklich beschreibt. Eingesprochen wird die Audiodeskription von professionellen Audiobeschreiber*innen, zu hören ist sie über ein kabelloses Headset.  

 

Cast

Konzept: Michelle Moura Performerinnen: Clara Saito und Michelle Moura

In Zusammenarbeit mit: Clara Saito und Lisa Vereertbrugghen

Dramaturgie: Alex Casal Klangerzeugung: Rodrigo Lemos

Ton (öffentlicher Eingang): Steve Martin Snider

Klangperformance: Kaj Duncan David

Licht: Lucas Amado

Licht-Performance : Annegret Schalke

Kostüm:  Lisa Vereertbrugghen

Berater*innen: Elisabete Finger, Jeroen Fabius und Katerina Bakatsaki

Koproduktion: Bienal SESC São Paulo DasArts Vertrieb: Something Great Unterstützung: La Bamba (Candida Monte und Wellington Guiti)

 

Biografie

Die Choreografin und Tänzerin Michelle Moura ist Brasilianerin und lebt derzeit in Berlin. In ihren Arbeiten pflegt sie den Kontakt zu ihrer brasilianischen Heimat und sucht nach künstlerischen Strategien, die das Körperliche und Geistige in Beziehung setzen. Daraus entstehen hybride Performances, die Tanz und Klang miteinander verbinden. Sie war Mitbegründerin der „Couve-Flor Minicomunidade Artística Mundial“ und studierte Choreografie an der Amsterdamer Universität der Künste. Ihre Arbeiten wurden in großen Theatern und auf Festivals in Südamerika und Europa präsentiert, darunter Panorama Festival (BR), Santarcangelo Festival (IT), ImPulsTanz (Wien, AT), Biennale di Venezia (Venedig, IT) u.a.  

 

SENSE – Geografien der Wahrnehmung

Mit der neuen Programmreihe „SENSE“ erkundet das radialsystem Machtverhältnisse innerhalb einer Geografie der Wahrnehmung. Aus der Perspektive von Choreografie, Bildender Kunst, Musik und Workshop-Formaten untersucht „SENSE“ ab dem Auftaktwochenende am 16., 17. und 18. Juli 2021 in vier Programmschwerpunkten bis zum Frühjahr 2022 eine verkörperte Praxis der sinnlichen Wahrnehmung. Die Programmreihe wird sich dabei auch der Frage widmen, wie die traumatische Erfahrung einer Pandemie auf unsere Sinne wirkt und gewirkt haben wird. Der doppeldeutige Titel der Reihe – Sense bedeutet sowohl Sinn wie auch Gefühl – verweist auf die in der westlich-aufklärerischen Wissenstradition gängige Unterscheidung von Denken und Fühlen – beziehungsweise Theorie und Praxis und stellt diese in Frage.

„SENSE“ verschiebt Orientierungspunkte auf der Landschaft sinnlicher Erfahrung und erweitert damit das Spektrum dessen, was wir als Wahrnehmung begreifen. Die Programmreihe verortet sich jenseits dominanter Narrative sinnlicher Erfahrungen und verändert den gefühlten und gedachten Ausgangspunkt für Wahrnehmung, um von dort aus zu neuen Erzählungen zu gelangen. Gleichzeitig lädt „SENSE“ dazu ein, einen kritischen Blick auf universelle Konzepte von Wahrnehmung und auf die daraus resultierenden Privilegien und Ausgrenzungsmechanismen gesellschaftlichen Zusammenlebens zu werfen.  

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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