Stream: DANCE Anna Konjetzky Über die Wut

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anschl. Artist Talk, Moderation: Sarah Israel

WUT steht in LED-Lettern über der Bühne, auf der die Tänzerin Sahra Huby sich aufpumpt, die Muskeln spielen lässt, den Mund aufreißt, die Brauen zusammenzieht, die Zähne fletscht. Wut ergreift und vergrößert den Körper; wir spucken Gift und Galle, wir haben Schaum vor dem Mund, die Wut raubt uns den Atem und nimmt Muskeln, Augen, Stimme in Besitz, verändert und verzerrt sie und lässt den Körper grotesk, bedrohlich, aggressiv, aber auch komisch und komödiantisch erscheinen – und so flackern hinter Sahra Huby wütende Promis und Politiker, aber auch Cartoons über die Wände. In ihrem neuen Solo Über die Wut erforscht Anna Konjetzky die Emotion als individuelles Gefühl und als einen von gesellschaftlichen Strukturen produzierten Zustand.

Seziert und durchdekliniert wird ein ganzes Arsenal persönlicher, politischer und popkultureller Gesten der Wut. Huby verlangsamt, fragmentiert, rhythmisiert, zerdehnt die Bewegungen, verleiht ihnen so unvermutet Schönheit und Eleganz, um im nächsten Moment wieder zu toben, auszubrechen. Bilder von Revolte, Protest, Demonstration erscheinen, in die sich die Tänzerin hineinschreibt und die sie sich zu eigen macht. Wut auch als konstruktive Kraft, als Motor und Antrieb gesellschaftlicher Veränderung. Ikonische Gesten – die hochgereckte Faust der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die überkreuzten Handgelenke, der Mittelfinger – künden vom Sturm auf ungerechte Verhältnisse, ein Angriff auf die Macht, auf bestehende Hierarchien und Strukturen.

Über die Wut untersucht mit Bewegung, Bild, Musik und Text die Potentialität von Wut, speziell der weiblichen Wut. Sahra Huby ist auf dieser Bühne eine wütende Frau, und so holt sie sich auch all jene zornigen Frauen aus Gegenwart und Vergangenheit als Zeuginnen an ihre Seite – von Klytemnästra über Jeanne d’Arc bis hin zu Rosa Parks und Audre Lorde. Mit ihnen zusammen stellt das Stück die Frage nach einem grundlegenden und radikalen Wandel.

Seit 2005 kreiert Anna Konjetzky Tanzstücke und Tanz-Installation, die inhaltlich und körperlich geprägt sind von einer gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung. Für ihre Arbeit, die sie weltweit zeigt und für die sie mit einer ganzen Bandbreite von Künstler*innen, Orten und Festivals zusammenarbeitet, wurde die Künstlerin vielfach ausgezeichnet.

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anschl. Artist Talk, Moderation: Sarah Israel

WUT steht in LED-Lettern über der Bühne, auf der die Tänzerin Sahra Huby sich aufpumpt, die Muskeln spielen lässt, den Mund aufreißt, die Brauen zusammenzieht, die Zähne fletscht. Wut ergreift und vergrößert den Körper; wir spucken Gift und Galle, wir haben Schaum vor dem Mund, die Wut raubt uns den Atem und nimmt Muskeln, Augen, Stimme in Besitz, verändert und verzerrt sie und lässt den Körper grotesk, bedrohlich, aggressiv, aber auch komisch und komödiantisch erscheinen – und so flackern hinter Sahra Huby wütende Promis und Politiker, aber auch Cartoons über die Wände. In ihrem neuen Solo Über die Wut erforscht Anna Konjetzky die Emotion als individuelles Gefühl und als einen von gesellschaftlichen Strukturen produzierten Zustand.

Seziert und durchdekliniert wird ein ganzes Arsenal persönlicher, politischer und popkultureller Gesten der Wut. Huby verlangsamt, fragmentiert, rhythmisiert, zerdehnt die Bewegungen, verleiht ihnen so unvermutet Schönheit und Eleganz, um im nächsten Moment wieder zu toben, auszubrechen. Bilder von Revolte, Protest, Demonstration erscheinen, in die sich die Tänzerin hineinschreibt und die sie sich zu eigen macht. Wut auch als konstruktive Kraft, als Motor und Antrieb gesellschaftlicher Veränderung. Ikonische Gesten – die hochgereckte Faust der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die überkreuzten Handgelenke, der Mittelfinger – künden vom Sturm auf ungerechte Verhältnisse, ein Angriff auf die Macht, auf bestehende Hierarchien und Strukturen.

Über die Wut untersucht mit Bewegung, Bild, Musik und Text die Potentialität von Wut, speziell der weiblichen Wut. Sahra Huby ist auf dieser Bühne eine wütende Frau, und so holt sie sich auch all jene zornigen Frauen aus Gegenwart und Vergangenheit als Zeuginnen an ihre Seite – von Klytemnästra über Jeanne d’Arc bis hin zu Rosa Parks und Audre Lorde. Mit ihnen zusammen stellt das Stück die Frage nach einem grundlegenden und radikalen Wandel.

Seit 2005 kreiert Anna Konjetzky Tanzstücke und Tanz-Installation, die inhaltlich und körperlich geprägt sind von einer gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung. Für ihre Arbeit, die sie weltweit zeigt und für die sie mit einer ganzen Bandbreite von Künstler*innen, Orten und Festivals zusammenarbeitet, wurde die Künstlerin vielfach ausgezeichnet.

Location

Münchner Kammerspiele

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