„geRecht“ ist das neue Stück von Lydia Ziemke (suite42) mit Corinna Harfouch, Omar El Saeidi, Roland Bonjour und Anke Retzlaff. Es untersucht weniger die Schicksale flüchtender Menschen, sondern richtet vielmehr den Fokus auf individuelle Handlungsspielräume in deutschen Asylverfahren und die damit verbundene Verantwortung aller Justizexpert*innen in einer Gerichtskammer. Die begehbare Theaterinstallation vermittelt ein detailliertes Hintergrundwissen und ermöglicht so einen ehrlicheren Umgang mit dem Asylrecht in Deutschland.
Die Videoinstallation ist ein neues digital-analoges Aufführungsformat, das im April uraufgeführt wird, sollten die Theater wieder öffenen dürfen: Mit „geRecht“ laden wir ein kleines Publikum ins Theater tak ein, wo es mit den Akteur*innen auf sechs Leinwänden Auge in Auge Teil eines Verwaltungsgerichtssaals einer Asylrechtskammer werden und so einen tiefen Einblick in die Arbeit der Justizexpert*innen bekommen.
Kurz vor dem Ruhestand kommt eine berühmte Richterin (Corinna Harfouch) durch die Verstrickung von beruflichen und privaten Interessen in eine fast aussichtslose Situation: seit 2015 ist sie im Asylrecht tätig und erfährt dort verstärkt die feinen aber lebenswichtigen Unterschiede, die die Auslegung der Gesetze bewirken kann. Als ihr Sohn vermutlich in einem als ‘sicher eingestuften Herkunftsland entführt wird, ist sie auf die Hilfe von Menschen aus ebendieser Region angewiesen. Gleichzeitig soll sie über verschiedene Fälle und Abschiebungen entscheiden, die diese Menschen einer lebensbedrohlichen Situation aussetzen würden.
Parallelen wird die Richterin mit ihrer eigene Vergangenheit in der DDR konfrontiert, wo sie in ähnlichen Situation dem richterlichen Urteil anderer ausgeliefert war, bevor sie selbst geflohen ist.
Mit: Roland Bonjour, Omar El Saeidi, Corinna Harfouch, Anke Retzlaff
Autor*innen: Peca Stefan, Mehdi Moradpour, Matin Soofipour Omam
Regie: Lydia Ziemke
Dramaturgie: Maria Milisavljevic
dramaturgische Mitarbeit: Ghiath Al Mhitawi
Produktionsleitung: Tammo Walter
Videodesign: Daniel Hengst
Tondesign: Nils Lauterbach
Kamera: Dominik Lang, Ghiath Al Mhitawi
Bühne: Afra Nobahar
Kostüme: Claire Schirck
Musik: Anke Retzlaff
Maske: Selina Schaal