FOTO: © Phil Dera

1 km² Berlin – Akt III: The more you know...

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Mit der Trilogie „1 km2 Berlin – Die Tragödie der offenen Stadt“ begeben sich das Künstler*innenkollektiv Guerilla Architects und die Performerin und Autorin Alicia Agustín auf die Suche nach den Ambivalenzen zeitgenössischer Stadtentwicklung und machen diese als Gemeinschaftserlebnis erfahrbar. Im dritten und letzten Akt „The more you know…“ werfen sie einen Blick auf die Digitalisierung des Immobilienmarkts. In einem Livestream-Format tauchen sie in die Welt der Gig und Share Ökonomie ein, bei der alles zur Serviceleistung wird, selbst Wohnraum. Versprechen von Sicherheit, Flexibilität und Nachhaltigkeit gehen mit Datenextraktion und zunehmender Segregation der Bürger*innen einher. Haben unsere Präferenzen die Spur für diese Entwicklung gelegt? Womit füttern wir das algorithmische Orakel, welches unsere Zukunft simultan prophezeit und schafft? Das Publikum ist herzlich eingeladenen, über die Chat-Funktion live an „The more you know...“ teilzunehmen. Die Ruine der Brommybrücke und der Quadratkilometer in ihrem Umkreis sind Schauplatz von „1 km² Berlin – Die Tragödie der offenen Stadt“, einer an die antiken Festspiele angelehnten Tragödie in drei Akten, bei der sich jede*r Handelnde nichts anderes als schuldig machen kann. „We are sorry!“ war der immersive Auftakt der Trilogie und widmete sich der Frage nach der Verantwortlichkeit für die Wandlung des nördlichen Spreeufers in eine durch Spekulation und Plattformökonomie geformte Kulisse. Der II. Akt „A place to be“ führte durch den Kreuzberger Kiez des südlichen Spreeufers und machte anhand von Beispielen vor Ort die Integration des Immobilienmarktes in den internationalen Finanzsektor sichtbar.   Biografien Alicia Agustín, geboren auf Ibiza, Spanien, ist Performerin und Autorin. Sie studierte Schauspiel in Berlin und New York. Als Performerin war sie u.a. in Tracey Roses Installation „The world is not fair“ im Rahmen der Weltausstellung 2012 zu sehen. Mit dem „Talking Straight Festival“, das Anfang 2014 im Studio Я des Maxim Gorki Theaters entstand und von Alicia Agustín mitgestaltet wurde, gründete sich das Talking Straight Kollektiv, das immersive Performances entwickelt. Das „Talking Straight Festival“ wurde zum Theatertreffen 2015 eingeladen und bespielte acht Stunden lang das gesamte Haus der Berliner Festspiele. Die Arbeit „What a Wonderful Void“ reiste zum Sziget Festival nach Budapest. 2018 erhielt sie das Arbeits- und Recherchestipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und forschte zur Performativität von Enttäuschung im Vergleich zwischen Kairo, Katalonien und Chemnitz. Mit der Videoarbeit „Sprache der Spekulation“ begann ihre Zusammenarbeit mit dem Kollektiv Guerilla Architects. Guerilla Architects ist ein Künstler*innenkollektiv, das sich mit den sozioökonomischen Strukturen von Städten und subversiven urbanen Transformationen beschäftigt und deren Arbeitsweise sich durch ein starkes Interesse an einem Dialog mit der Gemeinschaft auszeichnet. „Guerilla“ zu sein ist ihr Ansatz für die Stadtentwicklung: Die Künstler*innen gehen davon aus, dass in vorhandenen Strukturen oft nur minimale Eingriffe erforderlich sind, um bisher unsichtbaren Räumen eine neue Bedeutung zu verleihen. Guerilla Architects wurden 2012 in London im Rahmen einer Hausbesetzung gegründet und hinterfragen seitdem politische, juristische, architektonische und städtische Räume. Sie arbeiten ortsspezifisch und entwickeln performative Aktionen im (öffentlichen) Raum und immersive Formen der Stadterkundung. Aus ihrer jüngsten on-site Forschung „1 km² Berlin - Strategien der Spekulation“ im Rahmen des Recherchestipendiums Bildende Kunst der Berliner Senatsverwaltung entstand die Videoarbeit „Sprache der Spekulation“, die im Rahmen der Berlin Art Week 2019 gezeigt wurde.  

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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