Auf Englisch mit Simultanübersetzung in deutsche Lautsprache
In den traditionellen afrikanischen Religionen und afrodiasporischen spirituellen Praktiken finden wir bestimmte Momente unserer Geschichte archiviert: die Fähigkeit, uns mit unseren Vorfahren zu verbinden, nützliche Werkzeuge für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Widerstand, Wissensvermittlung und Wege, jene zu erreichen, die vor uns kamen. Einige von uns waren schon immer mit diesen Praktiken verbunden, andere sind zurückgekehrt zu ihnen, und wieder andere fühlen sich neu zu den Kosmologien, Methodologien und Philosophien hingezogen, die in diesen spirituellen Praktiken verankert sind. Wo und mit welchen Mitteln finden diejenigen von uns, die sich als Schwarz und Queer identifizieren, Befreiung, Heilung, Innovation und Transformation in den Praktiken und Disziplinen unserer Vorfahren? Durch Dialog und Austausch werden Praktizierende verschiedener Disziplinen in ein multilokales, multikulturelles Gespräch eintreten, das Queerness und afrikanische sowie afro-diasporische spirituelle Praktiken thematisiert.
Unsere Gesprächsreihe "Politics of Love" widmet sich Formen des Füreinander-Einstehens, die sorgsam und liebevoll Gemeinschaft stiften. Fragen der Repräsentation bewegen aktuell Kultur und Politik. Wer vertritt hier eigentlich wen? Wer darf wen darstellen? Und wie steht man noch mal für sich selbst? Gemeinsam mit Gästen aus den Künsten, ästhetischer und politischer Theorie diskutieren wir Strategien der Stellvertretung und Selbstbehauptung und damit die Grundvereinbarungen von Theater und Demokratie. Im Mittelpunkt steht dabei die Affirmation von Konzepten mit solidarischer und hegemoniekritischer Ausrichtung. Die aktuelle Ausgabe zu Afrodiasporischer Spiritueller Praxis ist von Isaiah Lopaz‘ Kurzgeschichten inspiriert, die er im Rahmen seines Projekts Anthology / Appendix veröffentlicht und kontextualisiert. Neben anderen Themen wird hier der Zusammenhang von Spiritualität und Queerness in Schwarzen Communities bedacht.