Das sagt der/die Veranstalter:in:

Ein Soziotop aktueller Musikproduktion, ein Ort voller Nostalgie und Erinnerungen an größenwahnsinnige Jugendträume, Tummelplatz schüchterner Spät-Anfänger*innen und nerdiger Profimusiker*innen: Wartende Ladenverkäufer*innen, Kund*innen, die sich umschauen, Instrumente ausprobieren, ihre Zeit vertreiben. Melodien bekannter Songs, Eigenkompositionen, einzelne Fragmente verbinden sich oder existieren doch nur nebeneinander… Bilder aus dem Alltag eines Musikgeschäfts, gestern wie heute. Der Komponist* Neo Hülcker bringt in dem installativen Musiktheater „Das Musikgeschäft“ ein solches Geschäft mit all seinen Instrumenten, Räumen, der Ladentheke und Reparaturecke auf die Bühne des radialsystems und bespielt diesen Ort in seiner sozialmusikalischen Alltäglichkeit – mit 13 sehr unterschiedlichen Musiker- und Performer*innen wie u.a. der Berliner Choreografin und Performerin Henry Wilde aka Antonia Baehr, den Schauspieler*innen Heinrich Horwitz und Armin Wieser, der Klarinettistin Carola Schaal, einem musikalischen Wunderkind sowie der britischen Performancegruppe „Bastard Assignments“. Das Publikum ist eingeladen, über den Abend hinweg das Treiben im „Musikgeschäft“ zu beobachten, ihm beizuwohnen und vielleicht sogar einzutreten. Die Idee zu dieser Musikperformance knüpft an das gleichnamige Konzept des Schlagzeugers und Komponisten Sven-Åke Johansson an, das dieser in den 80er Jahren entwickelte, jedoch nie realisierte und der Produktion als Ideengeber und Inspiration überlassen hat. Das geplante Programm findet entweder als Live-Veranstaltung mit Publikum im radialsystem oder in Form eines Online-Streams statt. Komponist* und Performer* Neo Hülcker arbeitet mit Fokus auf die anthropologische Untersuchung von Musik in alltäglichen Lebensumgebungen. Hülcker realisiert seine* Kompositionen in Form von Situationen, Performance-Installationen, Videos, Aktionen und Interventionen. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstler*innen waren diese Arbeiten bei Festivals wie den Wittener Tagen für neue Kammermusik und Wien Modern zu sehen. Zu seinen* Werken gehören u.a. „Musik für tote Tiere“ (2017), „tentaculus ohri“ (2018) und „Ear Action“ (2017) mit Stellan Veloce. Bastian Zimmermann lebt in Berlin und München und studierte in Frankfurt am Main Musikwissenschaft und Philosophie. Er arbeitet frei in den Bereichen Musik und Performance als Dramaturg u.a. mit dem Solistenensemble Kaleidoskop, Yael Ronen, Pao Chang Tsai, Amir Sphilman oder Aliénor Dauchez, als Redakteur des Magazins „Positionen – Texte zur aktuellen Musik“ sowie als Autor verschiedenster Textformate. Seine Reihe „Music for Hotel Bars“, startete 2018 in Berlin, wurde 2019 bei den Donaueschinger Musiktagen realisiert und wird im Frühjahr 2021 im Rhein-Main-Gebiet weitergeführt.

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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