FOTO: © Nils Tammer

Stream: Die Hamletmaschine

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In der barocken frühaufklärerischen Zeit galt der Körper oftmals als Maschine - das aus vielen Teilen zusammengesetzte Wunderwerk. Bei Shakespeare taucht es genau um jenes zu beschreiben, ein einziges Mal auf. 1977 schrieb Heiner Müller, inspiriert von Shakespeares Hamlet dieses Stück. Mit Sebastian Nübling reflektieren die Schauspieler:innen des Exil Ensembles nun sowohl mit diesen beiden als auch anderen Texten über Norm und Wahnsinn, Macht und Ohnmacht und den Intellekt.

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Dein für immer, meist geliebte Frau, solang diese Maschine zu ihm gehört. Hamlet. Shakespeare, Hamlet Mit diesen Worten endet Hamlets berühmter Brief an Ophelia, in dem er versucht, dem einzig geliebten Menschen seinen Ausstieg aus dem System der Norm anzukündigen. Das Wort »machine« taucht bei Shakespeare nur ein einziges Mal auf. Es bezeichnet den Körper, der in der barocken frühaufklärerischen Zeit oft als Maschine, als aus vielen Teilen zusammengesetztes Wunderwerk, bezeichnet wurde. Shakespeares Stück selbst ist eine solche Theaterzaubermaschine. Eine Reflexion über Tod und Religion, über Norm und Wahnsinn, über Macht und Ohnmacht. Und neben all dem auch ein großer Text über das Theater selbst. 1977 schrieb Heiner Müller mit Die Hamletmaschine eine Adaption, die die Maschine im Titel führt. Das Exil Ensemble ist seit der Spielzeit 2016/17 Teil des Gorki. Die Schauspieler*innen spüren mit Sebastian Nübling diesem und anderen Texten nach und forschen in dem ergebnisoffen angelegten Projekt nach der eigenen Position. Sie folgen mit Hamletmaschine dem Dramatiker, der die Position des Intellektuellen in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, radikal in Frage stellt, sezieren Müller folgend Shakespeare und setzen die verbleibenden Fragmente wieder zusammen.

Location

Maxim Gorki Theater Am Festungsgraben 2 10117 Berlin

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