FOTO: © Thomas Aurin

Position mit Abstand #9: Diaspora Europa

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Diskurs Auf den rechtsoffenen „Hygiene"-Demonstrationen, die seit März auf dem Rosa-Luxemburg-Platz und in den anliegenden Straßen stattfinden, versammeln sich neue und alte Rechte, Antisemit*innen und Verschwörungsideolog*innen. Dagegen positionieren wir uns erfolgreich gemeinsam mit unseren Nachbar*innen und verschiedenen Bündnissen. In der neuen Web-Reihe Position mit Abstand stellen wir uns mit Diskurs und Aufklärung gegen diese rechtsoffenen Allianzen - gemeinsam mit Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, mit Journalist*innen, Engagierten und Aktiven. Am 10. Dezember spricht Journalistin Shelly Kupferberg im Grünen Salon mit dem Lyriker und Publizist Max Czollek, und der Schriftstellerin und Journalistin Mina Funk, über jüdisches Leben heute. Im kommenden Jahr steht ein großes Jubiläum an, das 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen soll. Gleichzeitig - und das nicht erst seit der Corona-Pandemie - haben populistische Bewegungen Zulauf, wird offen antisemitische Hetze betrieben. Auch auf den so genannten Hygiene-Demos gegen die Corona-Maßnahmen werden jede Menge antisemitische Bilder (re)produziert. Antijüdische Ressentiments treffen auf Resonanz. Sie sind nicht nur sagbar geworden, sondern münden auch in Gewalttaten, wie dem Anschlag von Halle. Wie läßt sich das erklären, insbesondere in einem Land wie Deutschland, mit seiner spezifischen Geschichte der Shoah? Welche gesellschaftlichen Diskussionen wurden versäumt, zu führen? Kuratiert von Elodie Evers Max Czollek, geboren 1987 in Berlin, lebt ebenda. Studium Politikwissenschaften, FU Berlin sowie Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin. Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber des Magazins „Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart“. Gemeinsam mit Sasha Marianna Salzmann Initiator von „Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen“ (2016), der „Radikalen Jüdischen Kulturtage“ (2017) am Maxim Gorki Theater Berlin, Studio Я sowie „Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur“ (2020). Die Gedichtbände „Druckkammern“ (2012) und „Jubeljahre“ (2015) sowie „Grenzwerte“ (2019) erscheinen im Verlagshaus Berlin. Die Essays „Desintegriert Euch!“ (2018) sowie „Gegenwartsbewältigung“ (2020) im Carl Hanser Verlag. Mirna Funk ist 1981 in Ost-Berlin geboren und lebt zwischen Berlin und Tel Aviv. Sie studierte Philosophie an der Humboldt Universität und arbeitet als Journalistin und Autorin. 2015 erschien ihr Roman Winternähe im S. Fischer-Verlag. Er wurde mit dem Uwe-Johnson-Preis für das beste Debüt der letzten zwei Jahre ausgezeichnet und war für den Aspekte-, Klaus-Kühne- und Ulla- Hahn Preis nominiert. Im Februar 2021 erscheint ihr zweiter Roman Zwischen Du und Ich bei dtv. In ihren literarischen Werken, essayistischen und journalistischen Arbeiten sowie kuratorischen Projekten geht Mirna Funk den Fragen nach der Präsenz jüdischer Kultur in Deutschland heute und einer gegenwartsorientierten Erinnerungskultur nach. Seit 2018 erscheint monatlich ihre Kolumne „Jüdisch heute“ in der deutschen Vogue. Diaspora Europa Online am 10.12.20 und 27.01.21 Kuratiert von Shelly Kupferberg und Tímea Junghaus In Kooperation mit dem European Roma Institute for Arts and Culture e. V. (ERIAC) Allesamt haben sie eine Geschichte in Europa und sind Teil und Kultur dieses Kontinents. Doch gleichermaßen vereinen sie auch Ausgrenzung, Differenzerfahrungen, Verklärung und Diffamierung: Diaspora Europa vereint unterschiedliche zeitgenössische Perspektiven von Rom*nja, Sinte*zza und Jüd*innen auf das Hier und Jetzt. Ursprünglich zum 8. und 9. Mai geplant, sollte Diaspora Europa – gemeinsam mit dem Projekt Die Ermittlung 2020 nach Peter Weiss über den Auschwitz-Prozess in Frankfurt/Main – zu einer künstlerischen Auseinandersetzung anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus und des Europa-Tages einladen. Wir sehen mit Erschrecken, wie schnell sich in einem krisenhaften Jahr wie 2020 alte, auch bereits totgeglaubte Vorurteile wie ein Gespenst in gesellschaftliche Diskurse mischen. Diaspora Europa legt den Fokus darauf, die Communities selbst dazu Stellung nehmen zu lassen, eigene Sichtweisen und Narrative in Bezug auf Europa und seine Geschichte zu präsentieren. Dafür haben die Journalistin Shelly Kupferberg und die Leiterin des European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC) Tímea Junghaus Künstler*innen unterschiedlichster Genres eingeladen, um ihre Arbeiten zu zeigen. Erinnerungserzählungen, Identitäten, Verortungen, Befragungen und Visionen zum Zusammenleben in Europa werden kaleidoskopartig in Form von Performances, Gesprächen und Musik präsentiert, zur Diskussion gestellt und letztlich zelebriert. Hier soll es darum gehen, Schnittmengen gemeinsamer Erfahrungen zu artikulieren und – rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember sowie den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar – mit gemeinsamer Stimme in Vielfalt in einen Dialog mit dem Publikum zu treten. Mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung

Location

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Linienstraße 227 10178 Berlin

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