Das sagt der/die Veranstalter:in:

Zum Auftakt des „Ultraschall“-Abends im radialsystem widmet sich das Ensemble KNM den Werken des türkischen Komponisten Emre Dündar, zur Zeit Fellow des Berliner Künstler*innenprogramms des DAAD. Zentrales Thema seiner Kompositionen, die das Ensemble gemeinsam mit dem Komponisten auf die Bühne bringt, ist die Verbindung von Sprache und Musik. Seit vielen Jahren sammelt Dündar klingende Erinnerungen, Sprachaufnahmen, Laute, phonetische Besonderheiten und Melodien unzähliger Dialekte und zum Teil aussterbender Sprachen, die er musikalisch verarbeitet. Als prägnante Beispiele für die Verknüpfung von Sprache und Musik wird „De vulgari eloquentia“ und das daraus entwickelte „Parergon“ (2017/2020) zu hören sein, eine „semi-improvisatorische Performance“, sowie „Soirée gothique“ (2018), eine „imaginäre Oper“, die Dündar aus Gedichten von Emily Dickinson erarbeitet hat. „Récit ductile“ (2017-2019) wiederum basiert auf Texten von Dündars „Lieblingsdichtern“, die er kompositorisch in eine Art „Pseudo-Folk“ übersetzt. Die Werkreihe „Vagabond“ (2020), aus der ein Klaviertrio aufgeführt wird, beschäftigt sich mit Konnotationen des Wanderns oder Umherschweifens – auch das eine beziehungsreiche Metaphorik für den Komponisten, Rezitator und Musiker. Alle Konzerte werden live im Deutschlandfunk Kultur übertragen. Ausführliche und jeweils aktuelle Informationen zum Gesamtprogramm des Festivals gibt es auf www.ultraschallberlin.de. Nach der Live-Übertragung im Deutschlandfunk Kultur ist das Konzert für 30 Tage nachzuhören. Auf rbbKultur wird es am 06. Februar 2021 um 20.03 Uhr im „Radiokonzert“ gesendet. Das Ensemble KNM Berlin steht für die lebendige, aktuelle Musikszene der Metropole Berlin. 1988 von Juliane Klein, Thomas Bruns und weiteren Student*innen der Hochschule für Musik Hanns Eisler im damaligen Ostteil der Stadt gegründet, wird es heute von elf Musiker*innenpersönlichkeiten aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz geprägt. Weltweit präsentiert das Ensemble Kompositionen, Konzertinstallationen und Konzertprojekte, die in enger Kooperation mit Komponist*innen, Autor*innen, Dirigent*innen, Künstler*innen und Regisseur*innen entstehen. Getragen werden die Programme von der Neugier auf das Unbekannte, von der Auseinandersetzung mit den wesentlichen Themen unserer Gegenwart. Emre Dündar ist ein aus Istanbul stammender Komponist, Dirigent und Musiker. Neben Konzertmusik für Solo- und Kammerbesetzung, Orchester, Stimmen und Chorprojekte hat er Soundtracks und Sound Designs für viele Filme geschrieben sowie Musik für Theater, Installationen und Radio. Darüber hinaus hat er als Performer bei verschiedenen Projekten mitgewirkt. Er improvisiert hauptsächlich mit seiner eigenen Stimme sowie präparierten Tasteninstrumenten. Eine wichtige Inspirationsquelle für seine Arbeit ist die Verbindung von Musik und Sprache. Der musikalische Anteil in Sprachen einerseits und die narrative Komponente von Musik andererseits sind das Spannungsfeld, in dem er seine eigene, einzigartige Klangsprache entfaltet. Dündar ist Gründungsmitglied des ICC (Istanbul Composer Collective). Im Jahr 2020/21 ist er Fellow des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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