Which me will survive / All these Liberations

Das sagt der/die Veranstalter:in:

There are so many roots to the tree of anger that sometimes the branches shatter before they bear. Sitting in Nedicks the women rally before they march discussing the problematic girls they hire to make them free. An almost white counterman passes a waiting brother to serve them first and the ladies neither notice nor reject the slighter pleasures of their slavery. But I who am bound by my mirror as well as my bed see causes in colour as well as sex and sit here wondering which me will survive all these liberations. Audre Lorde, “Who Said It Was Simple”(1973) Für diesen Abend haben wir die beiden Performerinnen Lerato Shadi und Bárbara Santos eingeladen, die sich in ihrem Schaffen mit dem weiblichen Körper als Protagonistin narrativer Erfahrung beschäftigen. Der Titel des Abends ist einem Gedicht von Audre Lorde entnommen, die sich zwischen 1984 und 1992 regelmäßig in Berlin aufhielt und entscheidend an der Entstehung einer Schwarzen Frauenbewegung in Deutschland mitwirkte. In dem Gedicht “Who Said It Was Simple” (1973) prangert sie das Missverständnis eines (ausschließlich) weißen Feminismus und die repressive Natur eingeschränkter Befreiungsbewegungen an. Audre Lordes Schreiben macht den Schwarzen weiblichen Körper mittels eines zutiefst historischen, ethnisch bewussten, sexuellen und politischen Bewusstseins zum Ursprung und Schauplatz der (geschriebenen) Subjektivität. Lerato Shadi hinterfragt in ihren Videos, Performances und Installationen den westlichen Geschichtsbegriff und macht sichtbar, was gemeinhin unsichtbar ist oder übersehen wird. Shadi geht in ihrer Arbeit von sich selbst aus und erkundet auf diese Weise die Strategien kultureller Auslöschung und struktureller Ausgrenzung. Sie sagt: “Das Ziel ist, mich selbst – und hoffentlich auch mein Publikum – herauszufordern, um zu zeigen, dass ich/wir an dem Gewaltakt der historischen Auslöschung teilhaben, wenn wir uns nicht für eine inklusive und getreue Geschichtsschreibung einsetzen. Mir wurde klar, dass ich – würde ich mich aus Blindheit oder Faulheit mit einer ungenauen Geschichtsschreibung zufriedengeben – durch meine eigene Passivität der fragwürdigen herrschenden Erzählung meinen Segen geben würde.” Bárbara Santos’ Ein-Frau-Stück “Passage” handelt davon, sich selbst im Übergang zu finden, unterwegs auf den Wegen der Erinnerung von schlecht erzählten Geschichten und verborgenen Geschichtserzählungen. Es geht darum, den Ort der realen und allegorischen Ketten zu erkennen, die den kolonisierten Körper und die darin geborgene unterworfene Seele gefangen halten. Die Fesseln zu erkennen, die in der Subjektivität des Vermeidens der vollständigen Erfahrung des eigenen Seins gegenwärtig sind – und sich ihnen zu stellen. Letztlich geht es darum, den kolonisierten Körper hinter sich zu lassen, um den politischen Körper zu entdecken und zu befreien. Musikalischer Prolog: Lamin Fofana Live-Durational-Performance: Sajan Mani | Eintritt frei (HAU2) Performances: Lerato Shadi, Bárbara Santos

Location

HAU - Hebbel am Ufer Stresemannstr. 29 10963 Berlin

Team

HELMUT BERLIN Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!