Das sagt der/die Veranstalter:in:

Eine Reise zum Ursprung abendländischer Musik mit der Barockharfenistin Luise Enzian. Vorab: Was ist die WUNDERKAMMER? Eine neue Veranstaltungsreihe, die Künstler*innen, Philosoph*innen, Wissenschafter*innen und ein neugieriges Publikum zusammen führt in einem gemeinsamen „Resonanzraum“. Hier erleben wir Musik als zentrale Begegnung mit uns selbst und der Welt und verbinden sie mit philosophischen und wissenschaftlichen Betrachtungen und Experimenten. Denn macht es nicht Sinn (und Genuss), sich den Dingen einmal anders zu nähern als über Diskussion, Faktencheck und Disput? In der WUNDERKAMMER lassen wir uns vom Geist der historischen Wunderkammern um 1600 inspirieren: mit der Sammlung unterschiedlichster Fundstücke aus Kunst, Natur und Wissenschaft verband sich damals die Idee, das alles in unserer Welt miteinander und in besonderer Weise verbunden sei, wahrgenommen über das Staunen, Bewundern und Berührtwerden. Den Grundstein für unsere vierteilige Reise/Reihe legt die Barock-Harfenistin Luise Enzian. In DIE LUFT ZWISCHEN DEN SAITEN führt sie uns mit ihrem Instrument an die Ursprünge der abendlichen Musik und Kultur und ihrer „Wiedergeburt“ in der Renaissance. Kompositionen vergessener und berühmter Meister aus Renaissance und Barock wie Johann Jakob Froberger, Athanasius Kircher, Johann Hieronymus Kapsberger und Johann Sebastian Bach bringen uns in einen Resonanzraum jener Zeit, in der die Grenzen zwischen Wissenschaft, Intuition und Spekulation noch fließend waren. Wie etwa das musikalische und wissenschaftliche Wirken des Universalgelehrten Athansius Kircher, der international “vernetzt“ mit führenden Intellektuellen seiner Zeit korrespondierte – u.a. mit dem Vater Galileo Galileis – und zugleich eine Wunderkammer unterhielt, in der er „Himmels- und Erdgloben“, den „Schwanz einer Meerjungfrau“ und eine Orgel ausstellte, die „ein Konzert aus jeglicher Art Vogelgesang spielte und die eine mitten in der Luftschwebende sphärische Kugel trug.“ Die damaligen Studien über Musik, Physik, Pythagoras, Schwingung und Kosmos erzählen auf eindrückliche Weise von einer Welt, in der Musik eine wahrhaft zentrale Rolle spielte. Im Geiste des Wunderns und der Wunderkammern als Forschungs-Labore gewährt uns die Klangkünstlerin Lena Wenta Einblicke in die „Ur-Materie der Musik“, in Schwingungen und Frequenzen, zu sehen in einem physikalisch-ästhetischen Experiment. Aber mehr sei hier nicht verraten: schließlich soll unsere WUNDERKAMMER ein Raum gemeinsamer Entdeckungen sein. Mit: Luise Enzian (Musik und Moderation), Lena Wenta (Klangbilder) und Bernhard Glocksin (Moderation). Ausstattung: Sabrina Rossetto *** Die WUNDERKAMMER-Reihe Vier Programme laden Sie im Laufe der kommenden Spielzeit zu unterschiedlichen Orten in Berlin, in die Kiez-Kapelle im Prinzessinengarten an der Hermannstraße in Neukölln, ins Zeiss-Großplanetarium und andernorts. Auf den ersten o.g. Abend folgt am 23. und 24. Oktober eine immersive Klang- und Geruchsreise: MIT HUMBOLDT NACH MEXICO, geleitet von der Komponistin Diana Syrse und der Neurowissenschaftlerin Anna D’Errico (Goethe Universität und Max Planck Institut Frankfurt). Im Februar geht es ins Zeiss-Großplanetarium, dort stellen das Musikerduo „Wild Strings“ und die Astrophysikerin und Philosophin Sibylle Anderl mit Musik von Charles Ives u.a. spannende Fragen an das Universum. Und für den März ist ein Abend mit Skrijabin, dem Videokünstler Vincent Stefan und Pianisten Markus Syperek in Vorbereitung. Konzeption, Ausstattung: Bernhard Glocksin, Sabrina Rossetto

Location

NEUKÖLLNER OPER Karl-Marx-Str., 131 12043 Berlin

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