FOTO: © Kampnagel

Internationales Sommerfestival 2020: Pandemic Talk Series

Das sagt der/die Veranstalter:in:

In drei Gesprächskonferenzen, die live mit Publikum auf Kampnagel aufgezeichnet werden, lädt das Sommerfestival Expert*innen ein, um mit internationalen Gästen die aktuellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie aus soziologischer, technologisch-politischer und popkultureller Perspektive zu diskutieren. TALK 1: Paula-Irene Villa im Gespräch mit Dr. Karsten Schubert und tbc. Die Pandemie, die ‚Corona-Krise‘, macht weltweit deutlich, wie verwundbar wir Menschen als biosoziale Wesen sind. Das Corona-Virus diskriminiert nicht. Es schert sich nicht um Landesgrenzen, nicht um Alter oder Hautfarbe, es interessiert sich nicht für das Einkommen der Menschen und auch nicht für deren Pass oder Gebetsbuch. Das Virus ist, es stimmt, ein ‚Gleichmacher‘. Aber diese Gleichheit ist nicht die ganze Wahrheit. Denn die Verwundbarkeit ist entlang von Ungleichheitsstrukturen und sozialen Differenzen enorm und systematisch different verteilt. Während ca. 40% der Menschen weltweit kaum Möglichkeiten haben, sich regelmäßig die Hände mit frischem Wasser und Seife zu waschen, haben andere rund um die Uhr Zugang zu medizinischer Versorgung. Während einige Menschen in großen Wohnungen mit Garten oder Balkonen den Frühling im Lockdown einigermaßen genießen können, haben obdachlose oder geflüchtete Menschen in Lagern nicht mal ein eigenes Bett. In den USA sind Schwarze Menschen überproportional stärker von den gesundheitlichen Risiken und schweren Krankheitsverläufen betroffen als weiße, weltweit tragen Frauen deutlich mehr die Last ‚an der Front‘ im Kampf gegen die Krankheit, da die einschlägigen Tätigkeiten und Berufe vielfach so genannte ‚Frauenberufe‘ sind. Es sind auch bislang deutlich mehr ältere Menschen als jüngere von schweren Covid-19-Erkrankungen betroffen, und Männer scheinen in dieser Hinsicht besonders vulnerabel im Vergleich etwa zu Frauen. Schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutungsverhältnisse wirken als unmittelbare Gesundheitsgefährdung. Diese (Un-)Gleichheit wird Thema des Abends sein. Karsten Schubert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter/geschäftsführender Assistent am Seminar für Wissenschaftliche Politik, Professur für Politische Theorie, Philosophie und Ideengeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. XX. Paula-Irene Villa Braslavsky ist eine deutsch-argentinische Soziologin. Sie ist Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Soziologie und Gender Studies am Institut für Soziologie der Universität München und mischt sich häufig auch in nicht-akademische Debatten ein, wie z.B. in Gastbeiträgen für die taz oder das Missy Magazin. Talk 2: „Welt-Bau Teil 1“ Wie können wir eine gemeinsame Erfahrung der Realität in der digitalen Welt schaffen? Hannes Grassegger im Gespräch mit Malka Older, Peter Pomerantsev und Ben Smith. Talk 3: „Procoronastinieren & Diskutieren“. Bilden Corona und Rassismus eine intersektionale Krise? Und wenn ja, was tun? Welche künstlerischen Antworten gibt es auf diese Fragen? Musik? Videos? Literatur? Klaus Walter im Gespräch mit Mascha Jacobs und Julian Warner (Fehler Kuti).

Location

Kampnagel Jarrestraße 20 22303 Hamburg

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