FOTO: © David von Becker

Sophie Thun . Extension

Sophie Thun setzt ihren Körper als Instrument ein, um etablierte Konzepte von Gesellschaft, Geschlecht und Gender zu hinterfragen. Bildraum und realer Raum verschmelzen ineinander und fordern unsere Sehgewohnheiten heraus. Spannend!

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Mit ihren Arbeiten knüpft Sophie Thun an die lange Tradition weiblicher Selbstdarstellung in der europäischen Kunstgeschichte an. Künstlerinnen setzten sich mit ihrer (zugewiesenen) Rolle auseinander, stellten sich selbst und ihr künstlerisches Werkzeug dar und nutzten die Technik mise-en-abyme, das Bild im Bild. Sophie Thun schafft Bezüge, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgreifen, und thematisiert gleichzeitig die prekären Arbeitsbedingungen von Nachwuchskünstler*innen in unserem westlichen Gesellschaftssystem: Wenn sich Thun in anonymen Hotelzimmern nackt inszeniert und mit der Kamera auch uns Betrachter*innen fokussiert, ruft sie das Hotel als Ort erotischer Fantasie auf. Die Bilder der Serie After Hours sind jedoch nicht auf Urlaubsreisen entstanden, sondern in beruflichem Kontext: Um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, assistiert Thun, wie viele ihrer jungen Kolleg*innen, erfolgreichen und meist männlichen Künstlern. Ihre eigene Arbeit entsteht dann oft in den Nachtstunden und mit den Mitteln, die ihr am fremdbestimmten Ort zur Verfügung stehen – der eigene Körper, der Selbstauslöser, die Kamera.

Location

C/O Berlin Hardenbergstraße 22–24 10623 Berlin

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