Gustavo Dudamel dirigiert Mahlers Zweite Symphonie

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Gustavo Dudamel gehört zu den Gästen der Berliner Philharmoniker, die nahezu jährlich und oftmals für zwei Konzertprogramme eingeladen werden. Mit gutem Grund. Denn sein Markenzeichen ist ein energiegeladener Musizierstil, der die Musiker des Orchesters wie das Publikum gleichermaßen elektrisiert und mitreißt. Erstaunlich auch die große künstlerische Bandbreite des Repertoires, das er bislang mit den Philharmonikern realisierte: Es umfasst Werke russischer und französischer Komponisten, reicht von Mozart und Beethoven über Schubert, Schumann, Brahms und Wagner bis zur Neuen Musik. Einem Komponisten fühlt sich der gebürtige Venezolaner allerdings besonders nahe: Gustav Mahler. Mit ihm fing seine Dirigentenlaufbahn sozusagen an – im doppelten Sinne: So war das erste Werk das er, gerade 16-jährig, dirigierte Mahlers Erste Symphonie. Außerdem gewann er 2004 den Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb der Bamberger Symphoniker. Anschließend ging es auf der Karriereleiter steil hinauf.Bei den Berliner Philharmonikern hat er bereits die Erste, Dritte und Fünfte Symphonie des Komponisten aufgeführt. In dieser Saison widmen sich Dirigent und Orchester der Zweiten, der sogenannten Auferstehungssymphonie. Existenzielles Ringen um das menschliche Sein im Angesicht des unendlichen Universums ist das Thema dieses Werks. Lange suchte Mahler nach einer adäquaten Form – und dann kam ihm ausgerechnet bei der Totenfeier Hans von Bülows, dem ersten großen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, die zündende Idee für seine Zweite Symphonie. »Da intonierte der Chor von der Orgel den Klopstock-Choral Auferstehen«, schrieb er. »Wie ein Blitz traf mich dies und alles stand ganz klar und deutlich vor meiner Seele!« Klopstocks Worte bestätigten ihm, was ihn schon lange umtrieb: im Finalsatz einen Chor einzusetzen, zusammen mit einer Sopran- und Altsolostimme. Mahler vereint in dieser fünfsätzigen Symphonie verschiedene Gattungen – Symphonie, Symphonische Dichtung, Symphonie-Kantate – und sprengt damit das damals übliche Formschema. Der Anfangssatz mit dem düsteren, marschähnlichen Hauptthema und dem lyrischen Seitenthema beschreibt die Totenfeier für einen geliebten Menschen. Er bildet das Pendant zum großen Chorfinale, das nach apokalyptischen Tönen in Klopstocks hymnisches Gedicht Auferstehen mündet. Die drei kurzen Mittelsätze führen in ganz andere Welten: in eine heitere Tanzveranstaltung, ans Wasser zu den Fischen und in die Gebetsszene einer naiven, gläubigen Seele. Für die Uraufführung engagierte der Komponist die Berliner Philharmoniker, die im März 1895 zunächst die ersten drei Sätze, im folgenden Dezember die gesamte Symphonie präsentierten.

Location

Berliner Philharmonie & Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str. 1 10785 Berlin

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