Das sagt der/die Veranstalter:in:

Ein Albtraum: Am 26. Juli 1755 wurde Giacomo Girolamo Casanova auf Befehl der Inquisition in Venedig von »dreißig bis vierzig Häscher[n]« verhaftet und umgehend in die berüchtigten »Piombi« oberhalb der Sala dei Inquisitori unter dem Bleidach des Dogenpalastes gebracht – ein Hochsicherheitsgefängnis mit katastrophalen Haftbedingungen. Nachdem sich die dicke, eisenbeschlagene Tür von nur dreieinhalb Fuß hinter ihm geschlossen hatte (Casanova war fünf Fuß neun Zoll groß, also knapp 1,80 Meter), fand er sich in einem engen, niedrigen Raum ohne Bett und Stuhl; für Möblierung und Verpflegung hatten die Häftlinge selbst aufzukommen. Eine winzige Luke ließ nur diffuses Tageslicht herein, überall Staub und Dreck, furchtbare Hitze. Er habe, schrieb der Abenteurer in seiner spektakulären Geschichte meines Lebens, die Fensterluke nicht sehen können, im Zwielicht aber die Ratten, groß wie Hasen. Sofort nach der Verhaftung begann er mit der Planung seiner Flucht. Aus einem Riegel fertigte er sich einen »Spieß« an, »der die Dicke eines Spazierstockes hatte und etwa zwanzig Zoll lang war«. Mit ihm hackte er unter seinem Bett »ein Loch von zehn Zollen« in den Boden. Erst der zweite Fluchtversuch gelang: In der Nacht zum 1. November 1756 verließen Casanova und sein Mitgefangener Marino Balbi ihre Zellen, gelangten aufs Dach, durch ein Fenster wieder zurück in den Dogenpalast, den sie durch einen der Haupteingänge verließen; ihnen öffnete die Palastwache, wohl geblendet von Casanovas eleganter Kleidung, die er sich hatte beschaffen können.Im Philharmonischen Salon widmet sich Gastgeber Götz Teutsch dem Leben Casanovas, dessen Memoiren das Opus magnum seines schriftstellerischen Schaffens bildet. Die von Götz Teutsch zusammengestellten Texte liest der Theater- und Filmschauspieler Rufus Beck, der auch ein erfolgreicher Synchron-- und Hörbuchsprecher (Harry Potter) ist. Auf dem musikalischen Programm stehen Werke der Venezianer Antonio Vivaldi, Domenico Gallo und Baldassare Galuppi sowie des »Frühklassikers« Giuseppe Sammartini. Unter der Leitung von Raimar Orlovsky spielt das »historisch informierte« Concerto Melante. Die Pianistin Cordelia Höfer ist in diesen Konzerten an einem Hammerflügel zu erleben.

Location

Berliner Philharmonie & Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str. 1 10785 Berlin

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