Konzert mit Daishin Kashimoto, Romano Tommasini, Amihai Grosz, Christoph Igelbrink, Esko Laine, Wenzel Fuchs, Stefan Dohr, Mor Biron

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Auch im Bereich der Musik lässt sich mitunter beobachten: Im eigenen Land gilt der Prophet wenig. Das zeigt sich am Beispiel des 1863 in Berlin geborenen Komponisten Hugo Kaun. Nach Studien an der Königlichen Hochschule für Musik (heute: Universität der Künste Berlin) ließ sich der als Sohn eines Textilfabrikanten geborene Kaun 1887 in den Vereinigten Staaten von Amerika nieder, wo er nach weiterführenden musikalischen Studien als Hochschullehrer, Chorleiter und Dirigent tätig war und in finanziell schwierigen Zeiten auch als Komponist von Unterhaltungsmusik in Erscheinung trat. Seine Freundschaft mit dem aus Ostfriesland stammenden, seit Jugendtagen in den USA lebenden Dirigenten Theodore Thomas führte dazu, dass das von diesem 1891 ins Leben gerufene Chicago Symphony Orchestra auch Symphonien von Kaun zur Aufführung brachte. 1902 kehrte Kaun nach Berlin zurück, wo er zunächst an der Akademie der Künste, dann am Konservatorium der Musik Klindworth-Scharwenka unterrichtete. Dass Kauns der Ästhetik der Spätromantik verpflichtete Musik nach dem Tod ihres Komponisten im Jahre 1932 während der Zeit des Nationalsozialismus besonders häufig aufgeführt wurde – Kaun war gut mit dem auf Richard Strauss als Präsident der Reichsmusikkammer folgenden Peter Raabe befreundet gewesen – erschwerte nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine vorurteilsfreie Bewertung.Mit dem Philharmonischen Oktett Berlin stellt eine der ältesten und traditionsreichsten Kammermusikformationen der Berliner Philharmoniker ein während Kauns amerikanischer Zeit entstandenes Werk neu zur Diskussion: das melodienselige, alle Ausdrucksregister der Besetzung virtuos ziehende Oktett op. 34 aus dem Jahr 1891. Außerdem gibt es als Uraufführung ein von der Stiftung Berliner Philharmoniker in Auftrag gegebenes neues Werk des 1955 geborenen japanischen, u. a. in Berlin und Freiburg im Breisgau in die Lehre gegangenen und in der Vergangenheit bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik als Dozent tätigen Komponisten Toshio Hosokawa zu erleben.Den Abschluss des Abends bildet jenes Werk, das die Formation eines gemischten, Blas- und und Streichinstrumente auf den Plan rufenden Oktetts ureigentlich ins Leben rief: Franz Schuberts 1824 entstandenes Oktett in F-Dur. In sechs Sätzen, die formal noch in der Tradition des Divertimentos stehen, im Bereich des Ausdrucks aber bereits in symphonische Bereiche vordringen, lotet Schuberts Werk alle Möglichkeiten der Besetzung aus und setzt bis heute Maßstäbe für Gattungsbeiträge aus der Feder anderer Komponisten.

Location

Berliner Philharmonie & Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str. 1 10785 Berlin

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