FOTO: © Phil Dera

Entfällt: New Empathies: My Only Memory

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Eine Stimme in vollkommener Dunkelheit, manchmal weiblich, dann wieder männlich, teils im Singular, teils im Plural, die zu sich selbst spricht, herausfordert, antwortet… Die Performance „My Only Memory“ von Künstler und Choreograf Juan Dominguez ist gleichzeitig eine zeitgenössisch-soziale wie auch eine poetisch imaginierte Landschaft. Eine Landschaft, die sich an einem Scheideweg befindet – in einer komplexen Situation, in der es eine Vielzahl an Handlungsoptionen gibt, ohne Anleitung, welche davon zu wählen ist. „My Only Memory“, im radialsystem im Rahmen der Reihe „New Empathies“ präsentiert, kann als Teil eines poetischen Manifestes von Juan Dominguez verstanden werden. In der Performance erlebt das Publikum einen choreografierten Text, der in vollkommener Dunkelheit von einem Performer vorgetragen wird. Dadurch wird die Stimme, der das Publikum lauscht, zum physischen Körper und der Text zu Bewegung und Handlung des Stücks. Ein Text, der eher gefühlt als gedacht wird, in unseren Geist sickert und dort eine außergewöhnliche, nicht-lineare Zeit schafft, eine Gegenwart, die aus wechselnden Bildern entsteht – und uns dadurch paradoxerweise zu sehen erlaubt…. Juan Dominguez arbeitet seit 1986 als Performer, Choreograf, Regisseur und Kurator im Bereich der performativen Künste und war bereits in über 40 Produktionen, unter anderem mit La Ribot, involviert. Darüber hinaus lehrt er im Bereich Choreografie. Er arbeitet transdisziplinär in Projekten mit Linguist*innen, Wissenschaftler*innen, Architekt*innen oder Künstler*innen anderer Bereiche. Seit 1992 produziert er eigene Arbeiten, die das Theater als Medium sowie die Parameter des Tanzes erforschen. Wichtige Aspekte seiner Arbeit sind nachhaltige Beziehungen, Ko-Autor*innenschaft und die Unabhängigkeit der Kunst von Trends. In den vergangenen Jahren kuratierte Dominguez unterschiedliche Festivals u.a. in Spanien, Frankreich und Belgien. Aktuell ist Juan Dominguez Artist in Residence am Teatro Leal | La Laguna auf Teneriffa sowie an den Teatros del Canal in Madrid. Sein neues Stück „Between you and me“ feiert im Mai 2020 Premiere. Der neuseeländische Künstler Joshua Rutter lebt und arbeitet in Berlin. Seine künstlerische Praxis umfasst Tanz, Zirkus, Theater, Elektronische Musik und zeitgenössische Kunst. In seiner Arbeit setzt er sich mit choreografischen Möglichkeiten auseinander, die er im Internet, in Objekten, in Subkulturen und in der Auseinandersetzung mit maskulinen Identitäten findet. In den vergangen 20 Jahren hat er mit verschiedenen neuseeländischen und internationalen Künster*innen zusammengearbeitet. 2016 absolvierte er seinen Master of Arts in Solo/Tanz/Autorschaft an der UdK Berlin. New Empathies In einem Klima des gesellschaftlichen Auseinanderdriftens erlebt der Begriff der Empathie derzeit eine Renaissance. Gilt die Fähigkeit zum Mitfühlen dabei einerseits als zentrales Mittel im Kampf gegen die Wut auf das vermeintlich Andere, wird in ihr andererseits die Gefahr einer sentimentalen Depolitisierung der Verhältnisse gesehen. Mit „New Empathies“ startete das radialsystem im Juni 2019 eine Programmreihe, die sich über zwei Jahre hinweg in Konzerten, Installationen, choreografischen Arbeiten, Workshops und Gesprächen den Möglichkeiten einer Praxis des Empathischen nähert und deren Potenziale in Bezug auf künstlerische, technologische, politische und ökologische Fragestellungen beleuchtet.

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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