Das sagt der/die Veranstalter:in:

Mit dem szenischen Konzert „Recital I“ zelebrieren die Sopranistin Alma Sadé, der Pianist Ohad Ben-Ari und das Ensemble mini unter der Leitung von Joolz Gale das absurde Meisterwerk von Luciano Berio und das exzessive Rollenspiel der Cathy Berberian in Form einer Non-Sense-Collage aus Zirkus-Blechblasmusik, Schönbergschem Sprechgesang, Berliner Burlesque und atonaler Musik. Der Komponist Luciano Berio widmete das Werk einer der vielseitigsten Sänger*innen des 20. Jahrhunderts: seiner damaligen Ehefrau, der Mezzosopranistin und avantgardistischen Komponistin Cathy Berberian. Berberian verknüpfte mit ihren gesanglichen Interpretationen Konzertsituation und schauspielerische Darstellung, dabei waren Persiflage und Komik ein wichtiger Teil ihrer künstlerischen Arbeit. Berios Stück wird komplett aufgeführt: Der gesprochene Monolog wird von 44 musikalischen Zitaten von Monteverdi bis zu Berios eigenen Kompositionen unterbrochen und repräsentiert die Bandbreite von Berberians Repertoire. Anschließend spielt das Ensemble mini „Fünf Orchesterstücke“ von Arnold Schönberg, die den vollständigen Übergang Schönbergs in seine Phase der „freien Tonalität“ markieren, sowie Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitschs „9. Symphonie“. Ursprünglich als eine Feier des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland gedacht, entschied sich Schostakowitsch jedoch zu einem Richtungswechsel und vollendete eine viel kleinere Skala und ein viel leichteres Stück. Nach der Uraufführung vor etwa 75 Jahren wurde die Sinfonie von der sowjetischen Kritik wegen ihrer „ideologischen Schwäche“ und ihres Versäumnisses, „den wahren Geist des Volkes der Sowjetunion widerzuspiegeln“, gerügt. Zum fünften Mal reflektiert das ID Festival unter der künstlerischen Leitung von Ohad Ben-Ari im radialsystem die vielschichtigen Beziehungen und Fragestellungen zwischen in Deutschland lebenden Israelis und Deutschen. Die Jubiläumsausgabe untersucht die Absurditäten unseres Alltags und schließt damit an künstlerische Auseinandersetzungen an, die auf den Irr-Sinn einer vernetzten, im Umbruch begriffenen und vom Populismus bedrohten Welt reagieren, in der alles in Echtzeit gesendet, rezipiert und kommentiert wird. Mehr Informationen zum Festival finden sie hier https://idfestival.de/de/ Ensemble mini, 2010 von dem britischen Dirigenten Joolz Gale und Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet, ist ein Kollektiv von Musiker*innen aus herausragenden Orchestern Deutschlands, das sinfonische Musik in mini-Besetzung auf das Wesentliche reduziert, durch einen neuen Stil, Klang und Rahmen revolutioniert und für ein neues Publikum zugänglich macht. Zu den innovativen Spätabendprojekten gehören „Mini-Mahler“, „Strauss 150: Neue Perspektiven“ und „Bartók jenseits der Grenzen“. Ensemble mini hat mit Künstler*innen wie Regula Mühlemann, Marlis Petersen, Ferhan & Ferzan Önder, Gerhild Romberger, Tanja Tetzlaff, Ruth Ziesak und Elisa Carrillo Cabrera zusammengearbeitet, ist in bedeutenden Konzerthäusern in Europa aufgetreten und hat mehrere Live-Konzerte für Deutschlandfunk Kultur, rbbKultur, NDR Kultur und SWR Klassik sowie eine preisgekrönte CD mit Mahlers 9. Sinfonie aufgenommen. Joolz Gale studierte an der University of Oxford und am Royal College of Music in London. Nach seinem Abschluss trat er dem Monteverdi-Choir unter Sir John Eliot Gardiner bei und begann, seine Fähigkeiten als Dirigent zu entwickeln. In der Saison 2008/09 machte er seine Debüt-Aufnahme mit dem Bayerischen Rundfunk und leitet seitdem als Gastdirigent Chöre und Orchester in Europa, Asien und Lateinamerika. 2010 gründete Joolz Gale das Ensemble mini, um mit alternativen Konzertformaten ein neues Publikum zu erreichen. Zu den bevorstehenden Konzerten im Jahr 2020 gehören eine Tournee mit der Jungen Deutschen Philharmonie, Gastspiele in Berlin, Köln und Moskau sowie ein Tourneeplan mit dem Ensemble mini in Budapest, Dortmund, Hamburg und New York. Alma Sadé ist Schauspielerin und Opernsängerin. Sie wuchs in Israel auf und studierte am Mannes College in New York. Seit 2014 ist sie als festes Mitglied des Ensembles der Komischen Oper Berlin tätig. Sie arbeitete mit Regisseur*innen wie Guy Joosten, Immo Karaman, Karoline Gruber und Martin Schläpfer zusammen, trat an der Deutschen Oper am Rhein, in Tel-Aviv und in New York auf und sang u.a. Rollen wie Suzel („L’amico Fritz“); Pamina („Die Zauberflöte“), Papagena („Die Zauberflöte“), Soeur Constance („Les Dialogue des Carmélites“), Stasi („Die Csárdásfürstin“), Frasquita („Carmen“), Zerlina („Don Giovanni“) und Susanna („Le nozze di Figaro“).

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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