Simon Rattle dirigiert Strauss und Beethoven

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In seinem Konzert für Oboe und kleines Orchester gelang es Richard Strauss auf geradezu magische Weise, im Geiste Mozarts und Schuberts zu komponieren – ohne die eigene Identität samt mancher harmonischer Seitensprünge zu vernachlässigen. Fließende Melodien prägen dieses zu Unrecht nur selten zu hörende Werk, das am 26. Februar 1946 in Zürich Premiere hatte. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle widmen sich die Berliner Philharmoniker Strauss’ Oboenkonzert. Solist ist Jonathan Kelly, der als Elfjähriger zu seinem Instrument fand, weil ihn eine Aufnahme von Lothar Koch (dem ehemaligen Solo-Oboisten der Berliner Philharmoniker) so sehr begeisterte.Nach der Pause erklingt mit Ludwig van Beethovens einzigem Oratorium Christus am Ölberge ein weiteres Werk, das eher selten auf den Programmzetteln zu finden ist. Neben dem Rundfunkchor Berlin sowie der Sopranistin Iwona Sobotka, die mit dem ersten Preis beim Königin-Elisabeth-Musikwettbewerb in Belgien 2004 internationale Aufmerksamkeit errang, singen der Tenor Benjamin Bruns und der britische Bariton David Soar.Die erfolgreiche Uraufführung von Beethovens Oratorium fand in den »Tempora sacrata« (Passionszeit) am 5. April 1803 im Rahmen eines Akademiekonzerts statt, in dem auch seine Zweite Symphonie sowie sein Drittes Klavierkonzert der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Das Libretto, das ein sehr menschliches Bild von Jesus zeichnet, stammt von Franz Xaver Huber, einem seinerzeit in Wien bekannten Opernlibrettisten.Der frei gedichtete Text beruft sich auf alle vier Evangelien und umfasst die kurze Szene im Garten Gethsemane, in der Jesus in tiefer Verzweiflung um Kraft für die ihm bevorstehenden Leiden bittet. Der Auftritt eines tröstenden Engels (Seraph), der nur im Lukas-Evangelium kurz erwähnt wird, spielt im ersten Teil des Oratorientextes eine zentrale Rolle, während andere zentrale biblische Begebenheiten unberücksichtigt bleiben. Im zweiten Teil spitzt sich die Handlung durch die Gefangennahme Jesu dramatisch zu und entlädt sich schließlich im erlösenden und ausladenden Chorjubel der Engel: »Welten singen Lob und Ehre dem erhabnen Gottessohn.« Das Libretto, schrieb der Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung anlässlich der Drucklegung des Werks, habe »dem Componisten häufig Gelegenheit gegeben, eine Manigfaltigkeit lebendiger und tiefer Gefühle auszudrücken, wodurch denn auch das Ganze einen seltenen Reichthum, eine grosse Fülle, viel Abwechslung, und ein Interesse erhält, das nie sinkt, im Gegentheil immer höher und höher gesteigert wird.«

Location

Berliner Philharmonie & Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str. 1 10785 Berlin

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