FIGURED
Entlang einer Wand, die wiederkehrendes Bühnenelement in den Arbeiten der Berliner Choreografin Sheena McGrandles ist, erfinden/bearbeiten sich zwei Figuren immer wieder neu – vorwärts, rückwärts, Schnitt, alles zurück, Wiederholung.
„FIGURED“ ist eine ständige Unterbrechung sich bewegender Körper. In fortwährender Neuauflage werden durch bereits vollzogene Bewegungen multiple Narrative hervorgerufen und unlogische Relationen geschaffen. Ausgangspunkt ist eine reduzierte Sequenz von zehn Sekunden, die hyperbearbeitet und auf der Bühne über einen Zeitrahmen von 40 Minuten zerstückelt wird. McGrandles‘ Studie über den dargestellten Körper konzentriert sich auf eine komplexe Komposition und Ausführung des Physischen und deckt dabei die Absurdität und Künstlichkeit der Alltagsgeste auf. Der Live-Sound aus verschiedenen Field-Recordings wird ähnlich fragmentiert und gebrochen. Es entsteht eine Klanglandschaft, die sich am Detail reibt, es dynamisiert und verstärkt. Beharrlich, bisweilen besessen klebt „FIGURED“ am Detail und will sein Augenmerk immer wieder erneut auf dieses (aus-)richten.
SEASCAPE
Seestücke zeigen oft Schiffe und Momente von Turbulenzen, in denen Menschen sich auf Reisen und in Bewegung setzen, um Menschen, Orte und mögliche Erinnerungen zu erreichen und für sich (wieder) erlebbar zu machen.
Im Tanzsolo »Seascape« greift der Choreograf und Tänzer Darko Radosavljev das Thema der bewegten Reise auf und sieht dabei nicht die Destination als finalen Kontaktpunkt, sondern entwickelt eine Landschaft bewegter Erinnerungen, die unmittelbar zum Austausch und Strömen anregt.
Worin liegt die Anziehung körperlicher Erinnerung und was macht den Charme des wieder erlebten Momentes aus?