WISSEN DER DICHTUNG: Vom pädagogischen Eros

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Der pädagogische Eros offenbarte sich zuerst auf dem Feld der Lyrik: das Deklamieren von Texten war die vorherrschende Technik der Wissensweitergabe. Das veränderte sich mit dem Buchdruck, und spätestens mit den Theorien der modernen Physik wurde das Wissen so komplex, dass die theoretische Mathematik die linear-phonetische Sprache notwendig ablösen musste. Es ist aber auch ein gegenläufiger Trend zu beobachten: Das Gedicht erlebt in der Wissenschaft eine Renaissance als Speichermedium. WissenschaftlerInnen an den Universitäten von Exeter und Liverpool haben die Gehirnaktivitäten bei ProbandInnen während der Lektüre von Poesie gemessen und herausgefunden, dass vorrangig solche Hirnareale stimuliert werden, die dem Langzeitgedächtnis zuarbeiten. Über diese Verbindung von Gedicht, Gedächtnis und Wissensvermittlung sprechen: die Biologin und Dichterin Anne Osbourn, Direktorin des Norwich Research Park und Fellow of the Royal Society, die auf dem Gebiet der Stoffwechsel- und Zellbiologie forscht und ein spartenübergreifendes Programm für Kinder initiiert hat (SAW-Projects: Science, Art and Writing); die Informatik-Professorin und Dichterin Ruth Aylett, die gemeinsam mit ihrem Roboter Alyx auftritt, sowie Hans-Jörg Rheinberger, Dichter, Molekularbiologe und ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht.

Location

Haus für Poesie Knaackstr. 97 10435 Berlin

Team

Haus für Poesie
Haus für Poesie Knaackstraße 97 10435 Berlin

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