FOTO: © Kathrin Trautner

Ivanov

Das sagt der/die Veranstalter:in:

„Was ist los mit mir?“, fragt Ivanov seinen Nachbarn Pawel Lebedew. Ivanov versteht sich selbst nicht mehr. Früher hatte er Ideale, ließ Schulen bauen, wollte Reformen durchsetzen. Mittlerweile ist ihm das alles egal, das ganze Leben ist ihm egal, selbst die hohen Schulden, die sein Gut belasten, rütteln ihn nicht wach. Einst hat er seine Frau geliebt, die wegen dieser Liebe von ihrer jüdischen Familie verstoßen und enterbt wurde. Jetzt liebt er sie nicht mehr, kann sie nicht mehr lieben, obwohl er weiß, dass sie bald an Schwindsucht sterben wird. Genervt von den bedrückenden Verhältnissen zu Hause treibt es ihn abends aufs Nachbargut der Lebedews. Deren Tochter Sascha will ihn aus seiner Depression erretten, doch auch das nervt Ivanov. Überfordert kehrt er heim, wo es schließlich zu einer bitterbösen Auseinandersetzung mit seiner eifersüchtigen Ehefrau kommt. Cechovs »Ivanov«, Ende des 19. Jahrhunderts uraufgeführt, diagnostiziert, wie seine späteren Dramen, die Krise einer Gesellschaft, die in großen sozialen Umbrüchen ihre Orientierung eingebüßt hat, die in Apathie verharrt, ihre Zukunftsängste in sinnlosen Gesprächen und Alkoholismus versenkt oder auf dem Vulkan tanzt, das eigene kleine Leben möglichst hedonistisch zu retten versucht. Ivanov möchte aus all dem heraus. Eine Tragödie. Seine Umwelt spürt den notwendigen Wandel, will die alte Welt aber nicht aufgeben. Eine Komödie. Am Ende, wie am Anfang des Dramas, steht ein Schock. Die Titelrolle spielt Devid Striesow. Illustration: Rocket&Wink

Location

Deutsches SchauSpielHaus Hamburg Kirchenallee 39 20099 Hamburg

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