Traumpaar oder Ehetragödie? Clara und Robert Schumann verband eine innige Liebe und die Leidenschaft zur Musik. Weil Claras Vater die Beziehung missbilligte, erstritten sich die beiden gerichtlich die Erlaubnis zur Eheschließung. Als sie 1840 endlich heiraten konnten, schienen sie am Ziel ihrer Wünsche: »Wir genießen ein häusliches Glück, das ich früher nie gekannt, ein sogenanntes häusliches Glück verspottete mein Vater allezeit«, notierte Clara in ihr Tagebuch. Als Ideal ihrer Partnerschaft galt den beiden eine persönliche und künstlerische Symbiose. Gemeinsam studierten sie musikalische Meisterwerke, tauschten sich darüber intensiv aus und realisierten gemeinsame künstlerische Vorhaben. »Wir geben dann auch Manches unter unseren beiden Namen heraus, die Nachwelt soll uns ganz wie ein Herz und eine Seele betrachten und nicht erfahren, was von Dir, was von mir ist«, schrieb Robert. Am Anfang ihrer Ehe war Clara eine gefeierte, berühmte Pianistin, Robert ein noch relativ unbekannter Komponist. Schon bald sollte sich das ändern: Durch ihre Aufgaben als Hausfrau und Mutter musste Clara ihre künstlerischen Ambitionen immer wieder zurücknehmen, während Roberts Schaffensdrang durch die neue Häuslichkeit beflügelt wurde und sich allmählich auch Erfolg für seine Werke einstellte. So gab es trotz der offenkundigen Zuneigung zueinander auch eine latente Konkurrenzsituation. Clara rang darum, ihrer Rolle als Künstlerin, Komponistin, Mutter sowie Ehe- und Hausfrau gerecht zu werden. Belastend wirkte sich auch Roberts labiler psychischer Zustand aus, mit dem seine Ehefrau umgehen musste. Die beiden lebten eine für damalige Zeit ungewöhnliche Partnerschaft, denn wegen der oftmals prekären finanziellen Situation gab Clara ihre Konzerttätigkeit nie ganz auf.In diesem Philharmonischen Salon entführt Götz Teutsch sein Publikum in die Welt von Clara und Robert Schumann, lässt es anhand zeitgenössischer Texte, vorgelesen von Heikko Deutschmann und Imogen Kogge, teilhaben an ihrem Alltag, ihrer Geselligkeit, ihrem Denken und Fühlen. Für den musikalischen Rahmen sorgen das Varian Fry Quartett und die Pianistin Cordelia Hofer mit Werken von Clara und Robert Schumann sowie Johannes Brahms.

Location

Berliner Philharmonie & Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str. 1 10785 Berlin

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