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Lear

Ein König, ein Reich, drei Töchter: Was also läge näher, als auch das Erbe auf drei Schultern zu verteilen? Bekanntermaßen scheitert Lears Vorhaben, weil sich Cordelia, seine Jüngste, nicht so benimmt wie erwartet und ihrem Vater den gewünschten Liebesbeweis vorenthält. Sie wird enterbt. Doch ist das für uns, die wir zeitliche Wesen sind, überhaupt möglich: nicht zu erben, nicht in Sprachen, Geschichten, Traditionen und Weltzustände hineingestellt zu sein? Inwieweit lässt sich ein Erbe ausschlagen, inwiefern wählen? Und umgekehrt, was ist es, das wir weitergeben? Kann man geben, was man nicht hat? Woraus wird Morgen gemacht sein (Victor Hugo)? Zusammen mit dem Ensemble geht Sebastian Hartmann den Spuren des Erbes, der Gabe und des Künftigen in Shakespeares Königsdrama nach. Und sorgt im Zuge dieser Spurensuche für eine höchst überraschende Begegnung: Lear trifft auf den jüngsten Theatertext von Wolfram Lotz, das leichtfüßige, raffinierte, hoch rhythmisierte Sprechstück Die Politiker , einen gedankenschnellen Wortstrom, dessen Kaskaden Kindheitssplitter, Kanister und "klägliche Signale in der Finsternis" umspülen und das als Teil der Inszenierung im Deutschen Theater uraufgeführt wird.

Location

Deutsches Theater Berlin Schumannstr. 13 a 10117 Berlin

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