Wer ist Rita Klaus? Die Welt von Rita Klaus ist aus Versatzstücken eines zufällig entdeckten privaten Archivs in der australischen Wüste zusammengesetzt: Aus dieser Wunderkammer akribisch angeordneten Krimskrams’ ist das Bild einer Frau entstanden, das den Künstler Martin Hansen seither verfolgt... „Rita Klaus“ ist eine affektive, illusorische und kritische Auseinandersetzung mit dem Erinnern, in der diskrete, prägnante und besondere Momente aus dem Leben eines Menschen wieder auferstehen. In der Performance wird Ritas Archiv unermüdlich durchgraben, auf der Suche nach neuen Formen von Zusammenhang und Bedeutung. In einer Serie konstruierter Begegnungen zwischen Form, Körpern und der Performancesituation entsteht ein zeitlicher Drag, ein unmöglicher und generativer Akt der Verkörperung von Rita, die allen fremd ist. „Rita Klaus“ ist ein zeitgenössisches Tanzstück, ein Duett für zwei Performer*innen und ihre Geister. Rita Klaus wurde in Halle geboren und emigrierte im Alter von 10 Jahren nach Westdeutschland. Sie besuchte Ostdeutschland jedes Jahr im August, arbeitete als Verkäuferin in unterschiedlichen Städten, träumte von mehr und emigrierte nach Australien. Dort überlebte sie durch Sexarbeit, fand eine Hütte in der Wüste, hörte nie auf, ihre Leben zu dokumentieren und starb schließlich. Verbundenheit und Erotik, Liebe und Schmerz, Lachen und Weinen als körperliche Zustände: Mit „OPEN SPACES – Laughing & Loving“ präsentiert die Tanzfabrik Berlin choreografische Arbeiten, die sich der heilenden Kraft von alternativer Intimität und der Stimulierung von sexueller Intelligenz widmen. Die diesjährige Festivalausgabe rückt die Bandbreite der – nicht nur – menschlichen Beziehungen und Affekte sowie deren somatische Repräsentationsweisen ins Zentrum. Dabei steht auch das Unvorhersehbare, das Potenzielle im Mittelpunkt: Der Möglichkeitsraum ist eröffnet! Die Tanzfabrik Berlin präsentiert „OPEN SPACES – Laughing & Loving“ vom 14. Februar bis 01. März in den Uferstudios und im radialsystem. Martin Hansen studierte Tanz und Choreografie am HZT Berlin und arbeitete unter anderem bereits mit Tino Sehgal, Sergiu Matis, Alexandra Pirici, Laurie Young, Ligia Lewis, Christoph Winkler, Chunky Move und dem Kollektiv Not Yet It’s Difficult. Er choreografiert Körper, Sprache und Objekte, um Zeitökonomien und Erinnerungspolitik zu erkunden. Sein Stück „Bastards“ wurde 2016 in den Sophiensælen gezeigt und „If It’s All In My Veins“ bei dem Festival „Dance Massive“ (2017), bevor es nach Hong Kong, Paris und Berlin tourte. Sein Solo „Monumental“ tourte in den letzten fünf Jahren durch ganz Europa. Er engagiert sich für sozialpolitische Aspekte des Kunstschaffens und entwickelt Rahmen und Strukturen, Kollektive und Veranstaltungen in Berlin. 2012 wurde Hansen für die Produktion „Baader“ von der Fachzeitschrift tanz zum Tänzer des Jahres bezeichnet. Martin Hansen lebt und arbeitet zwischen Berlin und Melbourne. Xenia Taniko ist Performer*in und Choreograf*in und lebt in Berlin. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie physische Intensität, Bühnenbild und andere ästhetische Mittel, um die Politik menschlicher Verkörperung zu verhandeln. Ihre Solo- und kollaborativen Arbeiten wurden u.a. in den Uferstudios, im Dock 11, in den Sophiensælen, der ngbK, sowie auf zahlreichen europäischen Festivals präsentiert. Seit 2013 arbeitet sie mit diversen internationalen Künstler*innen zusammen, darunter Martin Hansen, Jess Curtis/Gravity, Josefine Mühle, Roni Katz und Julia Gladstone. Seit 2019 arbeitet sie zudem mit Gravity Access Services als eine der ersten Audiodeskribierer*innen von Tanzstücken in der Freien Szene Berlins, um Tanz für Zuschauer*innen mit Sehbehinderung zugänglich zu machen. Sie studierte Politik und Philosophie in Leipzig und Paris und ist Absolventin des HZT Berlin.

Location

Radialsystem Holzmarktstr. 33 10243 Berlin

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