FOTO: © Vaganten Bühne

Hiob

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Ein jüdisches Schtetl im zaristischen Russland: Inmitten von heißen Sommern und bitterkalten Wintern führt der Lehrer Mendel Singer ein Leben, das von Armut und Entbehrungen, von Ritualen und Gottesfurcht geprägt ist. Dann trifft den frommen Mann ein Schicksalsschlag: Sein viertes Kind, der Sohn Menuchim, kommt mit einer Behinderung zur Welt. Als Mendel Singer in der Hoffnung auf ein besseres Leben beschließt, nach Amerika auszuwandern, muss die Familie den kranken Sohn schweren Herzens zurücklassen. Die bohrenden Zweifel an dieser Entscheidung sind erst der Beginn von Mendels Leidensweg. In Amerika bleibt er ein Fremder und Außenseiter. Nach und nach stürzen die Grundpfeiler seiner Existenz ein, als er seine Söhne, seine Frau und schließlich die Tochter verliert. Er beginnt zu zweifeln. Was ist das für ein Gott, der ein solches Unglück zulässt? Mendel gerät an die Grenzen seiner bislang unerschütterlichen Duldsamkeit. Plötzlich hinterfragt er die letzte Konstante seines Lebens: das Vertrauen in seinen Gott. Der österreichische Schriftsteller Joseph Roth erzählt in seinem 1930 erschienenen Roman eine Geschichte, die bis heute gültige existenzielle Erfahrungen in den Blick nimmt: Emigration und Heimatlosigkeit, Verzweiflung und Glaube, Tradition und Identitätsverlust. In einer Sprache, die Kargheit und Poesie auf unnachahmliche Weise vereint, macht Roth aus der biblischen Hiobs-Vorlage eine berührende Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die in Berlin lebende Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović hat Roths großes Existenz- und Seelendrama für die Vaganten Bühne bearbeitet.

Location

Vaganten Bühne Kantstr. 12A 10623 Berlin

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