Drei ungleiche Brüder in Berlin teilen eine Leidenschaft: Fussball. Als Ausweg und Überlebensstrategie. Wie wird man zu dem, der man ist, oder der man gerne sein möchte? Gespielt wird 90 spannende Minuten lang.

Das sagt der/die Veranstalter:in:

peng! peng! boateng! erzählt die Geschichte von drei ungleichen Brüdern mit gleichem Nachnamen und der gleichen Leidenschaft – Fußball. Nicht im engeren Sinne als Sport, nicht als Spiel, eher als Ausweg und Schule für Überlebensstrategien. Es geht um Ehrgeiz, ums Hinfallen und Wiederaufstehen – und den mehr als unwahrscheinlichen Weg in die größten Stadien der Welt. »Mich hat die Geschichte sofort angesprungen, weil ich dachte: drei Brüder, Berlin, das ist fast wie ein Mythos. Uns hat interessiert, wie man wird, was man ist.« (Nicole Oder, Regisseurin) Du bekommst den Jungen aus dem Käfig, aber nicht den Käfig aus dem Jungen. Das Leben der Brüder bestimmt der Käfig am Panke-Kanal, einem der zahlreichen Bolzplätze im West-Berlin der 90er. Für die Boatengs bedeutet der Käfig Freiheit, und Heimat. Aus dem Weddinger Kevin-Prince und dem Wilmersdorfer Jérôme werden Brüder, Freunde, Mitspieler und Gegenspieler. Alles unter der Leitung von George, dem großen Bruder – selbst ausgestattet mit viel Talent, aber zu wenig Disziplin für den Profifußball – der später eigenen Weg, den der Straße, wählt. Die Geschichte erzählt vom gemeinsamen Spaß an der Musik, die der Vater den Söhnen mitgegeben hat. George rappt, Jérôme sorgt mit Beatbox-Einlagen für Furore, während Kevin Prince meisterhaft den »Moonwalk« vollführt. Zwar dauert die Aufführung exakt so lange wie ein Fußballspiel – doch fehlen den 90 Minuten Bälle, Tore und ein Spielfeld. Stattdessen türmen sich Lautsprecher am Bühnenrand zu einem massiven Boxen-Berg. Die Intensität von Musik und Breakdance harmonieren hervorragend mit der des Fußballs – die Körperlichkeit der Disziplinen verschmilzt zur reinen Bewegungsenergie. Die Akteure laufen Wände hoch, drehen sich auf dem Kopf und machen Salti. Muskeln spannen sich, Kraftworte schwirren durch die Luft. Erst recht, wenn Daniel Mandi zum Mikrofon greift (die meisten der Songs im Stück stammen von George aka BTNG). Moves und Slang erzeugen eine Atmosphäre, die den Bolzplatz direkt in den Heimathafen transportiert. Herausgekommen ist eine Geschichte, so zugänglich und faszinierend zugleich, weil sie gekonnt von der Zufälligkeit des Lebens erzählt. Eine Stadt, drei Brüder, drei Leben, drei Wege. Ganz egal was die drei machen, gemacht haben oder noch vorhaben – sie machen ALARM. Peng! Peng! Boateng! wurde mit dem Ikarus-Preis 2017 ausgezeichnet. Die Inszenierung überzeugte die achtköpfige Jury durch die authentische und mitreißende Erzählweise sowie eine Choreografie, die die Körperlichkeit von Breakdance in den Fußball übersetzt. ——— Peng! Peng! Boateng! Nach dem Buch von Michael Horeni »Die Brüder Boateng. Drei deutsche Leben zwischen Wedding und Weltfussball« (2014) Regie: Nicole Oder Bühne: Julia von Schacky Kostüm: Anna Lechner Dramaturgie: Vera Schindler Sounddesign: Bastian Essinger Lichtdesign: Tobias Pehla Regieassistenz: Amelie Möller Ausstattungsassistenz: Lara Rosswag Produktionsleitung: Julia von Schacky Technische Leitung: Christoph Wüst Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin https://www.youtube.com/watch?v=qNsf2bTOJlw

Location

Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Straße 141 12043 Berlin

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